«Was ist denn hier los?», fragten sich am Donnerstagabend über 17000 Zuschauer in der ausverkauften PostFinance-Arena. Aussenseiter Biel, dem zuvor in der Serie offensiv kaum etwas gelungen war, überfahrt den Meister mit fünf Toren innerhalb von 15 Minuten und kehrt damit in die Serie zurück. Der SCB kassiert beim 3:6 nicht nur die erste Niederlage in den Playoffs, sondern auch mehr Gegentore als in allen sechs Playoff-Heimspielen der Meistersaison 2015/16 zusammen (5).
Kein Wunder ist man im Lager der Mutzen unzufrieden. Trainer Kari Jalonen sagt: «Das erste Drittel war ok, im zweiten kam Biel aber viel zu einfach zu Toren.» Und Verteidiger Beat Gerber meint: «Wir hatten sie recht gut unter Kontrolle. Aber nach dem Gegentor zwölf Sekunden vor der ersten Pause sind wir im zweiten Drittel auseinander gebrochen. Das darf uns nicht passieren.»
Biel hatte zwar auch das Glück auf seiner Seite, weil im Mitteldrittel praktisch jeder Abschluss im Berner Tor landete, trotzdem muss der Leistungseinbruch dem SCB zu denken geben. Captain Martin Plüss sagt: «Wir wurden zu passiv und das zweite Drittel war einfach zu wenig gut. Wir haben einen hohen Preis bezahlt für diese Phase.» Der Routinier, der seine letzten Playoffs mit Bern spielt, zieht aber auch positive Schlüsse aus der Niederlage: «Ich finde, es ist ein Vorteil, dass wir heute hart bestraft wurden und sie viele Tore geschossen haben. Jetzt haben wir gesehen, dass es so nicht geht.»
Trainer Jalonen wählt bei seiner Analyse gewohnt ruhige Töne und sagt: «Es hat sich nichts verändert. Wir haben am Dienstag auswärts gewonnen, jetzt haben sie bei uns gewonnen.» Bevor er in die Garderobe verschwindet, ist er sogar noch zum Scherzen aufgelegt. Er sagt, dass es seinem Team im Gegensatz zum FC Barcelona am Mittwoch in der Champions League nicht gelungen sei, einen Vier-Tore-Rückstand aufzuholen.
Auch bei Martin Plüss bricht nach der unerwarteten Niederlage keine Panik aus. Im Hinblick auf Spiel 4 am Samstag sagt er: «Es ist wichtig, das wir uns wieder von der anderen Seite zeigen. Wenn wir unser Spiel spielen, erarbeiten wir uns viele Chancen und haben sie im Griff. Das Spiel am Samstag wird ein Test.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |