SCB-Overtime-Held Bodenmann
«Ich will die Zürcher hässig machen»

Ausgerechnet Simon Bodenmann, der im Sommer zu Rivale ZSC wechseln wird, schiesst Bern ins Glück.
Publiziert: 30.03.2018 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 03:05 Uhr
Angelo Rocchinotti

Wer am Donnerstag im Hallenstadion zu später Stunde Simon Bodenmann beobachtet, könnte meinen, der Stürmer hätte gerade in einem bedeutungslosen Qualifikationsspiel die Entscheidung herbeigeführt.

Während selbst Trainer Kari Jalonen auf der Bank mit Assistent Ville Peltonen schäkert, steht der Matchwinner mit ausgestreckten Armen, aber ohne eine Miene zu verziehen in der Ecke – und wartet auf seine Teamkollegen, die ihm um den Hals fallen.

«Die Scheibe prallte vom Schlittschuh des Schiedsrichters direkt vor meinen Stock. Ich hatte bloss noch das leere Tor vor mir. Da gibt es nicht viel zu jubeln. Es war glücklich», sagt Bodenmann trocken.

Bedankt habe er sich bei Schiedsrichter Michael Tscherrig nicht. «Ich habe ihn nicht mehr gesehen. Aber solche Dinge passieren halt. Es ist wirklich Pech für die anderen. Aber wir haben uns den Sieg erarbeitet, kreierten viele Chancen. Ich selbst habe einige vergeben.»

Die Entscheidung: Simon Bodenmann wartet mit ausgestreckten Armen auf Teamkollege Andrew Ebbett und Co.
Foto: KEY

«Hätte sie auch gegen Biel reinhauen wollen»

Pikant: Mit Bodenmann, der schon sechs Playoff-Tore erzielt hat, mutiert ausgerechnet jener Spieler zum Matchwinner, der auf die neue Saison hin zu den ZSC Lions wechseln wird. Nach seinem Treffer sind von den Rängen des Hallenstadions gar einzelne Pfiffe zu hören. «Jetzt spiele ich für Bern. Ich will die Zürcher hässig machen. Das ist mein Ziel und muss es auch sein.»

Fragen, ob Tore gegen die Lions vielleicht doch spezieller seien, mag der Nati-Stürmer schon gar nicht mehr hören. Fast schon gereizt sagt er: «Würden wir gegen Biel spielen, hätte ich die Scheibe auch reinhauen wollen. Jetzt ist es halt Zürich. Das macht es speziell, weil ich im nächsten Jahr bei ihnen spiele. Aber ich habe schon 1000 Mal gesagt: Das ist nächstes Jahr. Ich hoffe, dann pfeifen sie nicht mehr.»

Im Hinblick auf das dritte Duell am Samstag in der PostFinance-Arena sagt der 30-Jährige: «Wir werden sehen, was der Sieg Wert ist. Gut ist, dass wir ihren Lauf stoppen konnten.» Für die Lions ist es die erste Niederlage nach zuvor fünf Siegen in Serie.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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