Hier schiesst Rajala Biel ins Glück
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SCB-Meistertraum droht zu platzen
Das sind die Problem-Bären

Quali-Sieger Bern steht gegen Biel mit dem Rücken zur Wand, liegt 0:2 zurück. Viele Leistungsträger enttäuschen.
Publiziert: 29.03.2019 um 15:14 Uhr
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SCB-Verteidiger Calle Andersson ist derzeit ein permanenter Gefahrenherd.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Angelo Rocchinotti
Angelo RocchinottiEishockey-Reporter

Calle Andersson (24, Verteidiger):

Wer die Nummer 55 beobachtet, könnte meinen, jemand habe Calle Andersson in ein Kellerverlies gesperrt und ein unbegabter Doppelgänger trage jetzt das Trikot des Schweden mit Schweizer Lizenz. Der Andersson der Quali? Abgebrüht, stilsicher, torgefährlich. Mit 33 Punkten war der Sohn von Lugano-Legende Peter Andersson der statistisch beste Verteidiger der Liga. Nun aber steht der 24-Jährige erst bei einem Assist nach acht Partien. Noch schlimmer: Andersson ist ein Gefahrenherd, fällt mit teils haarsträubenden Pässen und Scheibenverlusten auf – und wirkt verunsichert. Im Herbst wollte der Schwede partout nur um eine Saison verlängern. Er träumt von der NHL, wo sein zwei Jahre jüngerer Bruder Rasmus (Calgary) spielt. Doch davon scheint Andersson derzeit weit entfernt.

Andrew Ebbett (36, Stürmer):

So wie es Ebbett läuft, läuft es dem SCB. Der Kanadier ist so etwas wie der Motor des Teams. Und der läuft jeweils in den Playoffs auf Hochtouren. Seit seiner Ankunft 2015 trug der Kanadier, dessen Vertrag um zwei Jahre verlängert wurde, in der entscheidenden Phase stets das Topskorer-Shirt, hatte mit 49 Punkten in 41 Partien (15 Tore) wesentlichen Anteil an den Meistertiteln 2016 und 2017. Doch nun mutierte mit André Heim ein aufstrebender 20-Jähriger zum besten Skorer. Ebbett, der die Schlussphase der Quali verletzt verpasste, läuft seiner Form hinterher und wartet noch immer auf sein erstes Tor.

Thomas Rüfenacht (34, Stürmer):

Es ist nicht die Saison des einstigen Provokateurs, der längst auch spielerische Akzente setzen kann. In der letzten Saison schoss Rüfenacht 18 Tore. Heuer brachte er einmal während zweieinhalb Monaten nichts mehr zustande, haderte. Der Stürmer schlug sich mit Verletzungen herum, spielte zunächst trotzdem weiter und schien auf die Playoffs hin endlich in Fahrt zu kommen. Während bei anderen Spielern die Leistungskurve seit Februar nach unten zeigt, legte «Rüfi» einen Zacken zu, schoss acht Tore in zehn Partien. Doch seit dem Playoff-Start geht’s wieder in die andere Richtung.

Beat Gerber (36, Verteidiger):

Steht sinnbildlich für die verloren gegangene Stabilität. Für gewöhnlich ist der Verteidiger die Zuverlässigkeit in Person. Doch nun weist der Mann, der weder in den Zweikämpfen noch beim Blockieren von Schüssen blaue Flecken fürchtet, die schlechteste Plus/Minus-Bilanz des Teams vor (Minus 5). Zum Halbfinal-Auftakt gegen Biel leitete Gerber in seinem 900. Einsatz für Bern den Untergang mit einem Fehlpass auf Jarno Kärki vor dem 0:1 gleich selbst ein.

Kari Jalonen (59, Head-Coach):

Der Finne, der oft zu Unrecht als Blitzableiter herhalten muss, machte den SCB zum bestorganisierten und erfolgreichsten Klub der Liga. Doch nun bröckelt das sonst so stabile Fundament. Fünfmal brachte der SCB in diesen Playoffs Führungen nicht über die Runden, verspielte viermal ein 2:0. Auch wenn es nicht der Plan Jalonens war, wurde seine Mannschaft zu passiv. Am Donnerstag sagte Captain Simon Moser: «Wir haben im letzten Drittel aufgehört, zu spielen.» Die Souveränität ist dem Team, das sowohl im ersten Viertelfinalspiel als auch zum Halbfinal-Auftakt schlicht nicht bereit war, längst abhanden gekommen. Gleichgültigkeit kann man Jalonen nicht vorwerfen. Er stellte die Linien um, versuchte es zuletzt gar mit vier ausländischen Stürmern. Und trotzdem steht es 0:2.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
22
24
43
2
Lausanne HC
Lausanne HC
22
9
42
3
ZSC Lions
ZSC Lions
20
18
40
4
EV Zug
EV Zug
23
18
38
5
EHC Kloten
EHC Kloten
22
3
36
6
SC Bern
SC Bern
23
12
36
7
EHC Biel
EHC Biel
22
-1
33
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
23
-8
31
9
HC Lugano
HC Lugano
20
-11
28
10
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
22
-10
28
11
SCL Tigers
SCL Tigers
20
-4
26
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
18
-2
24
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
20
-14
24
14
HC Ajoie
HC Ajoie
21
-34
18
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