SCB-Leuenberger zum Zoff mit Shedden
«Vielleicht wollte er zeigen, wie wenig noch zum Titel fehlt»

Zwischen Lugano und Bern flogen nicht nur auf dem Eis die Fetzen. Auch die Trainer Doug Shedden und Lars Leuenberger lieferten sich einen verbalen Schlagabtausch.
Publiziert: 08.04.2016 um 10:46 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 06:55 Uhr
Angelo Rocchinotti und Stephan Roth

Lugano will Feuer legen, versucht von der ersten Sekunde an, Bern mit Provokationen aus dem Konzept zu bringen. Als nach 16 Minuten Raffaele Sannitz SCB-Topskorer Cory Conacher ungestraft unter sich begraben und ihn mit Faustschlägen traktieren kann, kommt es gar zu einer Massenschlägerei. Doch auch auf der Bank geht es hoch zu und her.

SCB-Coach Lars Leuenberger ist ob der Spielweise des Gegners derart verärgert, dass er dies seinem Kontrahenten Doug Shedden lautstark mitteilt. Der Kanadier verliert die Nerven, flucht wie ein Rohrspatz und begibt sich in Richtung SCB-Bank. Dort liefert er sich mit Leuenberger einen verbalen Schlagabtausch. «You're this fucking big», ruft er mehrmals und macht mit zwei Fingern eine Geste zum 1,72-Meter grossen Leuenberger. So, als wolle er sagen: «Soo klein bist du.»

Leuenberger meint hinterher, er hätte Sheddens Aussagen gar nicht verstanden. «Vielleicht wollte er zeigen, wie wenig noch zum Titel fehlt», sagt der SCB-Coach cool, lässt aber geschickterweise offen, welches Team er meint. «Vermutlich ging es ja sowieso um meine Grösse.»

Auf dem Weg in die erste Pause will sich Leuenberger mit Shedden versöhnen. Doch der winkt erst ablehnend ab. «Wir gaben uns anschliessend doch noch die Hand. Für mich ist die Sache erledigt. Wir waren beide emotional. Shedds ist ein guter Mann», sagt der 41-Jährige und gibt sich selbstkritisch: «Ich muss ruhig bleiben in solchen Situationen.»

Kein Witz: Schon einen Tag vor dem dritten Finalspiel, lobte Leuenberger am Mittwoch nach dem Training sein Gegenüber, sagte: «Lugano spielt unter Shedden sehr diszipliniert, macht kaum Fehler.»

Shedden will zu seinem verbalen Fight mit Leuenberger nichts sagen. «Das ist nicht wichtig. Es waren viele Emotionen im Spiel.» Lieber klagt der 54-Jährige wieder über die Schiedsrichter und über die Szene, als Simon Moser kurz vor Schluss gegen Damien Brunner die Notbremse zog. «Das war ein klarer Penalty. In 100 von 100 Fällen. Aber die Schiedsrichter sagten, sie hätten es nicht gesehen. Schon am Dienstag hätte es eine 5-Minuten-Strafe gegen Beat Gerber geben sollen. Da haben wir Pech.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
22
24
43
2
Lausanne HC
Lausanne HC
22
9
42
3
ZSC Lions
ZSC Lions
20
18
40
4
EV Zug
EV Zug
23
18
38
5
EHC Kloten
EHC Kloten
22
3
36
6
SC Bern
SC Bern
23
12
36
7
EHC Biel
EHC Biel
22
-1
33
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
23
-8
31
9
HC Lugano
HC Lugano
20
-11
28
10
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
22
-10
28
11
SCL Tigers
SCL Tigers
20
-4
26
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
18
-2
24
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
20
-14
24
14
HC Ajoie
HC Ajoie
21
-34
18
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