Tyler Ennis ist auf dem Eis nahe des Bully-Punkts und scheint sich für seinen Penalty bereit zu machen. Es läuft die 24. Minute des knackigen Duells zwischen Bern und Leader Servette, es steht noch 0:0. Der SCB-Stürmer kann zuvor alleine losziehen und wird von Genf-Verteidiger Henrik Tömmernes regelwidrig am Abschluss gehindert.
Plötzlich fährt SCB-Leitwolf Chris DiDomenico zu seinem Teamkollegen. Nach einem kurzen Wortwechsel verlässt Ennis das Eis und überlässt seinem Sturmpartner das Feld, die Show und Verantwortung. Freiwillig? «Ehrlich gesagt wusste ich nicht, dass es die Regel nicht mehr gibt, die besagt, dass der Gefoulte den Penalty selber schiessen muss», sagt Ennis nach dem Spiel. «DiDomenico hat mich gefragt, ob ich schiessen will.» Wollte er nicht? «Chris ist der Topskorer, er weiss, was er tut. Und ich habe viel Vertrauen in ihn.»
Alles oder nichts
Ennis' Antwort ist diplomatisch. Wer Alphatier DiDomenico kennt, kann sich gut vorstellen, dass der Kanadier wie selbstverständlich diesen Penalty für sich beansprucht hat. Der selbstbewusste 33-Jährige liebt diese Situationen. Alles oder nichts. Der Topskorer enttäuscht seine(n) Teamkollegen nicht und bringt den SCB mit dem verwerteten Penalty 1:0 in Front. Damit aber keine falschen Verdächtigungen aufkommen, betont Berns Trainer Toni Söderholm bei der Matchanalyse noch, dass er DiDomenico aufs Eis geschickt habe.
Der Auftakt der Berner in dieses Duell ist glanzvoll. Doch sie geben das Spiel aus der Hand. Den Genfern gelingt nach zweimaligem Zweitore-Rückstand noch die Wende. «Der Gegner hat sich gesteigert und uns ist die mentale Kraft ausgegangen», so Söderholm. Dabei bekräftigt der Finne, dass man praktisch keine härtere Woche haben könne: Die Partie gegen Genf ist für den SCB das vierte Spiel innert sechs Tagen. Er entlarvt den Fakt aber gleich selbst wieder als Ausrede, «denn wir hätten die Möglichkeit gehabt, dieses Spiel zu gewinnen». Doch es geht 5:7 verloren.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |