Ramon Untersanders Leidensgeschichte ist lang. 2015 läuft er in seinem zweiten Spiel für den SCB in einen Check und leidet danach monatelang unter Schwindelgefühlen und Gleichgewichtsstörungen. Er erholt sich und wird mit Bern zweimal Meister. Doch bei der WM 2017 der nächste Schock.
Nach einem Zusammenprall mit Teamkollege Almond kehren Schwindel und Kopfschmerzen zurück. Diesmal sind die Symptome noch heftiger, Menschenmassen oder Einkäufe werden zur Tortur. Wieder kehrt «Unti» zurück und spielt die letzte Saison verletzungsfrei durch. Bis es ihn im September 2018 erneut erwischt.
Ein Comeback-Versuch im November muss während der Partie abgebrochen werden. Besserung ist lange nicht in Sicht, Rücktrittsgedanken tauchen auf. Umso überraschender dann seine Rückkehr vor drei Wochen im Viertelfinal gegen Servette. Nach vier Monaten Zwangspause. «Ich fühlte mich bereit und spürte, dass man mich jetzt hier rauslassen musste», so der 28-Jährige. Der Verteidiger erträgt die Belastung gut und fügt sich mit soliden Vorstellungen sofort wieder ins Team ein.
«Ein unglaubliches Gefühl»
Auch im Halbfinal gegen sein Ex-Team Biel zeigt Untersander starke Leistungen. Beim 6:2-Sieg im dritten Spiel gehört der WM-Silberheld bereits wieder zu den Besten. Und nun die Krönung seines Comebacks. Beim 1:0-Auswärtssieg am Samstag, mit dem Bern das Saisonende vorerst abwenden konnte, wird der Rheintaler mit dem goldenen Tor – neben dem starken Goalie Genoni – zum Helden. «Ein unglaubliches Gefühl», so der Matchwinner. «Nach dieser langen und schwierigen Zeit ist es einfach schön, dass ich das mit der Mannschaft in der Garderobe teilen kann.»
Sein Siegestor erlebte der Verteidiger so: «Ich ging mit nach vorne und habe Gregy (Sciaroni, die Red.) zugerufen. Als ich die Scheibe bekam, merkte ich im Augenwinkel, dass Fey in die Schusslinie rutscht, deshalb zog ich die Scheibe noch auf die Backhand.»
«Wir waren gelassen»
Ein Klasse-Tor, das Berns Saison mindestens bis zum entscheidenden Spiel am Dienstag verlängert. Für den Nati-Spieler kein Zufall. «Wir haben sehr viel Erfahrung und viele Charakterspieler in unserer Mannschaft. Wir waren relativ gelassen und haben immer an uns geglaubt.» Dass Biel überlegen war, gehöre zum Spiel. «In dieser Serie ist das Glück sicher auch entscheidend. Am Samstag war es bei uns. Wenn man es hat, muss man es nehmen.»
Der Schlüssel für den Showdown? «Mit Freude ins Spiel gehen. Dann wir es bestimmt ein geiler Abend», glaubt Untersander. Er selbst jedenfalls ist bereit dafür. «Ich verspüre keine Symptome mehr und fühle mich gut», sagt er. Worte, wichtiger als jeder Sieg auf dem Eis. Untersander ist wieder ganz oben.
Alle Spiele der National-League-Playoffs 2019 im Überblick: Bleiben Sie informiert über Ergebnisse, Spielplan, Tabelle, die grössten Emotionen, Monsterchecks und alle anderen Highlights mit dem Playoff-Ticker.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 23 | 25 | 46 | |
2 | Lausanne HC | 23 | 12 | 45 | |
3 | ZSC Lions | 21 | 22 | 43 | |
4 | SC Bern | 24 | 13 | 39 | |
5 | EHC Kloten | 23 | 4 | 38 | |
6 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
7 | EHC Biel | 23 | -2 | 34 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 21 | -15 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 23 | -12 | 28 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 21 | -12 | 27 | |
12 | SCL Tigers | 21 | -7 | 26 | |
13 | Genève-Servette HC | 19 | -3 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 22 | -35 | 18 |