Die SCB-Stars horchen den Anweisungen ihres Konditionstrainers Roli Fuchs. Dann wird gerackert und geschwitzt. Liegestützen, Rumpfbeugen, Gewichtheben, Scheibenwischer – das Sommertraining verlangt den Profis alles ab. Beobachtet werden die Spieler dabei von ihrem neuen Boss Kari Jalonen.
Vor drei Wochen verlor der 56-Jährige als Nati-Trainer Finnlands den WM-Final gegen Kanada. Statt in den Urlaub, reiste er gemeinsam mit seinem Assistenten Ville Peltonen weiter nach Bern. «Wir wollen die Organisation kennenlernen und Leute treffen. Das Wichtigste aber sind die Einzelgespräche mit den Spielern», sagt Jalonen.
Woher sie kommen, ob sie verheiratet sind, Freundinnen oder Kinder haben – der neue Coach will alles wissen. «Ville und ich trainieren nicht einfach bloss Stürmer, Verteidiger und Torhüter. Wir trainieren Menschen. Und ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe, wie die Spieler ticken. Das vereinfacht die Zusammenarbeit.»
Leonardo Genoni, der vom HCD zum SCB wechselte, sagt: «So ein Kennenlern-Gespräch hatte ich bisher nie. Jalonen war sehr gut vorbereitet, wusste, in welchen Jahren es mir gut lief und andere Dinge, die ihm nur finnische Spieler, die wir in Davos hatten, erzählt haben konnten. Er holte sich also Meinungen ein.»
Jalonen lässt sich die Übungen, welche die Spieler absolvieren müssen, erklären, schaut auf einem Laptop die Auswertungen an. «Ich will genau wissen, wie sie das Sommertraining gestalten. Die Intensität beeindruckt mich», sagt der 56-Jährige, der nächste Woche zurück nach Finnland reisen wird. «Dann werden Ville und ich etwas relaxen.»
Von der Stadt Bern selbst hat Jalonen noch nicht viel gesehen. Aber: «Gleich am ersten Tag war ich am AC/DC-Konzert. Ein guter Start», sagt er schmunzelnd und fügt an: «Bisher habe ich jeden Tag hier genossen.»
Dass Jalonen in Bern ein Meisterteam übernimmt, störe ihn nicht. «Gute Teams müssen sich immer noch höhere Ziele stecken. In der Schweiz hat seit 15 Jahren keine Mannschaft mehr den Titel verteidigen können. Nun müssen wir uns dieser Herausforderung stellen.»
Am 2. August starten die Mutzen mit dem Eistraining. Und am 9. September (Saisonstart) beginnt dann die Mission Titelverteidigung.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |