SCB-Captain Simon Moser ist nach dem 3:1-Sieg gegen Ambri, dem ersten Erfolg seit einem Monat, der gefragte Mann. Nach 16 torlosen Spielen trifft der Nati-Stürmer endlich wieder einmal ins Schwarze, legt mit dem 1:0 den Grundstein zum Sieg.
«Es gab Spiele, da hätte ein Tor von mir gereicht und wir hätten den einen oder anderen Punkt mehr geholt. Das nagte am meisten an mir. Für eine bessere Platzierung fehlen Tore. Es beunruhigte mich. Und da gebe ich auch mir die Schuld», sagt Moser selbstkritisch.
Seinem Selbstvertrauen aber hätte dies keinen Abbruch getan. «Klar bist du vor dem Tor nicht mehr so locker. Das spürte ich. Aber ich kann dem Team auch helfen, indem ich meinen Körper einsetze, defensiv spiele und Schüsse blockiere.»
Trotz seiner Torflaute sei er in der Kabine nicht anders aufgetreten. «Wenn du nur zum Team sprichst, wenn es dir gut läuft, bist du nicht authentisch. Du musst dein Gegenüber auch fordern können, wenn es dir nicht läuft. Dann soll man dir zurückgeben. Das macht ein gutes Team aus.»
Moser führt den SCB bereits in seiner vierten Saison als Captain an. Er sagt: «Ich lerne noch immer dazu. Gerade während Krisen lernt man am meisten. Es ist spannend. Auch ich muss meine Komfortzone verlassen, versuche, mehr auf die Leute zuzugehen.»
«Manchmal noch ein Hühnerhaufen»
Ausreden sind dem Emmentaler fremd. Die leeren Stadien, die Corona-Situation, die Quarantänen, die fehlende Stabilität auf der Trainerposition? «Suchen wir in diesen Bereichen nach Gründen, schieben wir die Verantwortung von uns, machen den Job nicht richtig. Es ist nicht einfach, doch für alle gleich. Es gibt Teams, die es handeln können. Und wenn du vier Trainer in einem Jahr benötigst, ist wohl nicht nur der Trainer schuld.»
Trotz des «Must-Wins» gegen Ambri, wie es Moser nennt, sagt der 31-Jährige: «Es gibt noch mehrere Baustellen. Manchmal sind wir noch ein Hühnerhaufen. Ist man Letzter, fehlt das Selbstvertrauen. Dies und die Abgeklärtheit müssen wir wieder finden. Es geht nur gemeinsam. Wir sind kein Team mehr, dass mit einzelnen Spielern den Unterschied ausmachen kann.»
Moser hofft, dass der Tabellenletzte Bern mit nun drei Spielen pro Woche endlich Tritt und Rhythmus findet. Das nächste Duell? Am Donnerstag in Davos.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |