SCB-Boucher geht auf Del Curto los!
«Schiris sind seine Freunde»

SCB-Coach Guy Boucher flippt schon nach dem Halbfinal-Auftakt gegen Davos aus – und wittert eine Verschwörung.
Publiziert: 19.03.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:52 Uhr
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«Fuck!» SCB-Coach Guy Boucher deckt die Schiris mit Schimpftiraden ein.
Foto: Pascal Muller/EQ Images
Von Angelo Rocchinotti, Dino Kessler und Christoph Schär

Als HCD-Verteidiger Samuel Guerra zum 3:2-Sieg trifft, brennen Guy Boucher die Sicherungen durch. Er deckt die Schiedsrichter mit Schimpftiraden ein. Immer wieder rutscht ihm das Wort «Fuck» über die Lippen. Im Bärengraben – zwischen den beiden Kabinen – steht Boss Marc Lüthi mit einer Zigarette in der Hand – und wartet wie eine Katze vor einem Mauseloch auf die Refs.

Was ist passiert? 200 Sekunden vor Schluss führt Bern 2:1. Dann stellen die Unparteiischen Didier Massy und Marc Wiegand drei Berner auf die Strafbank. 11,5 Sekunden vor Schluss gleichen die Bündner aus – und siegen in der Verlängerung.

Alle Strafen sind berechtigt. Doch Boucher wittert eine Verschwörung. «Dieselben zwei Refs haben uns schon in Lausanne benachteiligt. Jetzt taten sie es wieder. Keiner wird ihnen sagen, was für einen fürchterlichen Job sie gemacht haben. Es ist immer dasselbe!», tobt der Mann mit der markanten Narbe im Gesicht – und wirkt mit seinem zornigen, stechenden Blick furchteinflössend.

Boucher legt sogar noch einen obendrauf: «Ich habe davor gewarnt. Das kann passieren, wenn die Schiris mit jemandem befreundet sind, der seit 18 Jahren in der Liga ist.» Der Coach meint damit HCD-Zampano Arno Del Curto.

Maulkorb für SCB-Cracks

Der Engadiner wundert sich: «Das ist lustig. Ausgerechnet ich soll ein Freund der Schiedsrichter sein.» Del Curto hat mit den Refs und dem Verband in der Vergangenheit schon so manchen Zwist ausgetragen.

Einen Tag später krebst Boucher zurück: «Die Aussage über Arno war ein Fehler. Sie stimmt nicht. Das war schwarzer Humor. Alles andere war bitterer Ernst. Die dritte Strafe gegen Plüss war ein absoluter Witz.»

Nach dem Spiel bekamen die SCB-Cracks von Boucher einen Maulkorb verpasst. «Ich sage das, was jeder Spieler auch sagen würde», so die Begründung. Gestern durften sie wieder reden. Doch es ist Boss Lüthi, der mit Boxhandschuhen aus der Kabine kommt. «Zweimal pro Woche gehe ich Boxen.»

Der CEO nimmt seinen Trainer, der schon am Spengler Cup getobt hatte, in Schutz. «Das gehört zur Show. Ich wäre wütend, wären keine Emotionen entstanden. Auch ich war stocksauer. Ein Schweizer sagt dann halt ­Gopfertami. Ein Kanadier Fuck.»

Heute pfeifen die SCB-Glücksbringer Eichmann und Stricker. Ihre Bilanz: elf Playoff-Spiele – neun SCB-Siege.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
22
24
43
2
Lausanne HC
Lausanne HC
22
9
42
3
ZSC Lions
ZSC Lions
20
18
40
4
EV Zug
EV Zug
23
18
38
5
EHC Kloten
EHC Kloten
22
3
36
6
SC Bern
SC Bern
23
12
36
7
EHC Biel
EHC Biel
22
-1
33
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
23
-8
31
9
HC Lugano
HC Lugano
20
-11
28
10
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
22
-10
28
11
SCL Tigers
SCL Tigers
20
-4
26
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
18
-2
24
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
20
-14
24
14
HC Ajoie
HC Ajoie
21
-34
18
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