SCB-Boss Lüthi kontert Vorwürfe von ZSC-CEO Zahner
«Das ist ein Angriff auf unseren Doc!»

Am Samstag ärgerte sich ZSC-CEO Peter Zahner über den SCB. Nun spricht Bern-Boss Marc Lüthi – und sagt cool: «Peter soll jetzt den Titel holen.»
Publiziert: 09.04.2018 um 16:33 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:20 Uhr
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SCB-Boss Marc Lüthi sagt: «Wir tun alles, um das Team zu unterstützen. Aber wir betrügen nicht.»
Angelo Rocchinotti

Als SCB-CEO Marc Lüthi nach dem Halbfinal-Out am Samstag seinem Kontrahenten Peter Zahner zum Sieg gratulieren wollte, liess der ZSC-Boss einfach sein Handy klingeln. «Ich hatte keine Lust zum Telefonieren», so Zahner nach dem Spiel (BLICK berichtete).

Ihm stiess die Art und Weise, wie es zur Spielsperre gegen Kevin Klein kam, sauer auf. Der Einzelrichter hatte den ZSC-Verteidiger in erster Instanz für seinen Check gegen den Kopf des Berners Luca Hischier freigesprochen, weil sich Hischier bei der Aktion nicht verletzt habe. Doch daraufhin reichte der SCB Beschwerde samt Arztzeugnis ein. «Das ist fragwürdig», wetterte Zahner.

«Nie im Leben würde er ein Arztzeugnis fälschen»

Doch das lässt Lüthi nicht auf sich sitzen. «Wenn Peter das tatsächlich so gesagt hat, ist das ein Angriff auf unseren Doc», so der SCB-Boss. «Nie im Leben würde er ein Arztzeugnis fälschen. Auch wenn es alle tun würden, der nicht!»

Lüthi erklärt: «Hischier lag nach dem Spiel auf dem Schragen, klagte über Nacken- und Kopfschmerzen. Wir dachten, der PSO (NL-Ankläger Stéphane Auger, Anm. d. Red.) und die Ligajustiz würden die Sache ahnden und wollten eigentlich kein Video einreichen. Aufgrund unserer Erfahrungen haben wir uns dann jedoch anders entschieden. Sportchef Alex Chatelain rief an und meinte, er reiche das Video ein. Man wisse ja nie.»

Der SCB musste den Antrag bis zwei Stunden nach Spielschluss stellen. Dabei habe man bewusst nichts von einer möglichen Verletzung geschrieben. Lüthi: «Es hätte ja sein können, dass Luca am nächsten Morgen wieder fit gewesen wäre. Hirnerschütterungen kommen schleichend. Ausserdem dachten wir, der Einzelrichter frage nach.»

Zahner hat Lüthi zurückgerufen

Doch das geschah nicht. Stattdessen wurde Klein freigesprochen. «Der PSO fand die Aktion nicht schlimm», sagt Lüthi mit kritischem Unterton. «Als wir Klarheit hatten, dass Luca am Samstag nicht spielen wird, erhoben wir Einsprache.» Für Lüthi ist klar: «Es ist legitim und unsere Pflicht, sich für den verletzten Spieler und für das Team einzusetzen. Wir tun alles, um die Mannschaft zu unterstützen. Aber betrogen wird nicht!»

Lüthi erinnert sich an die Viertelfinal-Serie gegen Servette vor fünf Jahren. «Ich habe mich damals ja selbst geärgert, als Alexandre Piccard eine schwere Hirnerschütterung diagnostiziert wurde und dann, als ich in Genf eintraf, sah ich ihn beim Kopfball.»

Zahner habe Lüthi noch am Samstagabend zurückgerufen. «Etwa um 23 Uhr. Aber er hat nichts erwähnt. Doch das ‹juflet› nicht. Peter soll jetzt den Final bestreiten und den Titel holen. Wir reden dann später. Wir kennen uns ja schon lange.»

Über die Ligajustiz um den überforderten Chefankläger Stéphane Auger will sich Lüthi derzeit nicht äussern.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
33
17
64
2
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
34
-4
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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