Ruf hat Kratzer abbekommen
Lugano, ZSC oder Rente – wie gehts mit Del Curto weiter?

Die Vergangenheit brachte 22 Jahre beim HC Davos mit sechs Meistertiteln. Doch was bringt die Zukunft für Arno Del Curto (62) nach seinem Rücktritt?
Publiziert: 28.11.2018 um 17:28 Uhr
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Aktualisiert: 14.01.2019 um 13:14 Uhr
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22 Jahre lang trainierte Arno Del Curto den HC Davos.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Viele Fans, deren Klubs derzeit die Erwartungen nicht erfüllen, dürfte der Gedanke reizen, dass Arno Del Curto nun doch noch beim Verein seines Herzens coachen könnte. So träumen die Nostalgiker unter den ZSC-Anhängern von einer Rückkehr Del Curtos, seit er im Oktober 1993 entlassen und durch seinen Assistenten Ueli Hofmann ersetzt wurde.

In der Vergangenheit wollte mancher Spitzenklub, den Engadiner von Davos weglotsen. Stets vergeblich. Seine Loyalität zum HCD war im Endeffekt zu gross.

So blieb die Frage, ob Del Curto auch bei einem professionell strukturierten, modernen Grossklub im Unterland funktionieren würde, bis heute unbeantwortet.

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Del Curto erstmals seit 22 Jahren frei

Doch jetzt ist Del Curto nach 22 Jahren frei. Doch will er überhaupt wieder an die Bande zurückkehren? Dass weiss wohl selbst er noch nicht. Doch wenn der 62-Jährige noch einmal etwas ganz anderes versuchen will, ist jetzt der Moment.

Anderseits kann man das Schweizer Eishockey ohne Del Curto kaum vorstellen. Der sechsfache Meistertrainer hat es mit seinen Geschichten, seiner Echtheit und seiner Leidenschaft geprägt.

Die Frage ist aber auch, ob überhaupt noch ein Verein wagt, sich auf Del Curto einzulassen. Sein Ruf hat in den letzten Monaten des Davoser Kriechgang einige Kratzer abbekommen. Einfach ist der Umgang mit ihm nicht.

Wo würde Del Curto hinpassen?

Wo würde überhaupt hinpassen? Als Mensch nach Zürich. Die Limmatstadt hat es ihm angetan. Und CEO Peter Zahner sagte einmal: «Jedes Mal, wenn wir einen Trainer gesucht haben, war Del Curto ein Thema.» Doch die Lions haben mit dem ZSC jenem Klub, den er vor 25 Jahren verlassen musste, nichts mehr gemeinsam. Längst ist der Volksklub ein glattgebügeltes (dafür erfolgreiches) Sportunternehmen.

ZSC-CEO Peter Zahner.
Foto: KEY

Und sonst? Der HC Lugano. Die Bianconeri sind ein Familienunternehmen. Und Präsidentin Vicky Mantegazza sagte einst, dass Del Curto ihr Lieblingstrainer sei. Das könnte passen. Coach Greg Ireland tut gut daran, sein Team auf Kurs zu bringen. Dass er die Schuld trägt, wenn’s schief läuft, hat der Kanadier bereits gesagt.

Lugano-Präsidentin Vicky Mantegazza.
Foto: Key
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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