Rekurs gegen Justizirrtum
Kloten geht im «Fall Ramholt» auf die Barrikaden

Kloten-Verteidiger Tim Ramholt wird gesperrt: Er soll Schiedsrichter Stefan Eichmann attackiert haben.
Publiziert: 02.03.2017 um 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:37 Uhr
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Kloten akzeptiert die Spielsperre gegen Tim Ramholt nicht.
Foto: Keystone
Dino Kessler

Genf, 25. Februar. Letzte Runde der Qualifikation. Servette gegen Kloten. In der 38. Spielminute kommt es zu einem kurzen Raufhandel zwischen Damien Riat (Servette) und Tim Ramholt (Kloten). Ramholt stösst seinen Gegenspieler, dabei wird der in der Nähe stehende Headschiedsrichter Stefan Eichmann von einem Stock berührt. Ein grundsätzlich harmloser Vorfall, der in jedem Spiel mehrfach vorkommt. Die Spieler wissen das, die Schiedsrichter wissen das. 

Allerdings stellt Eichmann hier Ramholt zum Erstaunen aller vom Eis. Spricht erst eine Spieldauerstrafe aus, die später in eine folgenschwere Matchstrafe umgewandelt wird. Für Ramholt bedeutet das eine Spielsperre. Ein folgenschwerer Irrtum.

Die Liga eröffnet ein Verfahren. Im Urteil von Einzelrichter Krüger steht nun richtigerweise, dass auf den Videobildern keine Attacke Ramholts gegen Eichmann erkennbar sei. Der Schiedsrichter-Rapport wird also als übergeordnetes Beweismittel gewichtet, die Fernsehbilder werden folglich ignoriert – sonst hätte man die Matchstrafe gegen Ramholt zurückziehen müssen. Die Einzelrichter verzichten in der Regel darauf, Tatsachenentscheide der Schiedsrichter zu kippen.

Ein mieses Spiel auf Kosten der Spieler? Kloten-Sportchef Pascal Müller geht auf die Barrikaden. Er legt gegen das Urteil Berufung ein, der Fall geht an das Verbandsportgericht.

Heikel: Headschiedsrichter Stefan Eichmann ist in der Vergangenheit schon mehrfach durch übertriebene und kaum nachvollziehbare Strafen nach zufälligen oder harmlosen Kontakten mit Spielern aufgefallen.

2014 hatte er den damaligen Lugano-Verteidiger Marco Maurer vom Eis gestellt, als dieser unabsichtlich mit Linesman Rohrer zusammengeprallt war. Der Einzelrichter kippte damals den Entscheid Eichmanns.

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