Als ob die Resultate des Dienstagabend mit den Siegen von Fribourg und Langnau für den SCB-Sportchef nicht schon genug ärgerlich gewesen wären, musste sich Alex Chatelain im MySports-Studio auch noch Sticheleien von Seiten des nächsten Gegners anhören.
«Wir freuen uns extrem darauf, nach Bern zu kommen», sagte der Geschäftsführer des Lakers-Nachwuchs und MySports-Experte Thomas Walser mit einem süffisanten Lächeln. «In Bern kann man eigentlich immer nur gewinnen und die Mannschaft wird motiviert sein.» Chatelain hakte dann kurz nach, wie Walser das meine. «Wenn man die Situation anschaut: Die Erwartungen sind noch ein wenig anders als in Rapperswil. Und wir hatten in der Vergangenheit nicht nur immer schlechte Spiele in Bern. Jeder einzelne Spieler ist motiviert vor dieser Kulisse, diese drei Punkte heimzunehmen.»
Der 37-jährige Ex-Rappi-Spieler, der Bekanntheit erlangte, weil er 2008 im Tausch gegen den späteren Star-Stürmer Damien Brunner von Zug nach Kloten wechselte, gefiel sich in der Rolle des Stichlers und versuchte, dem SCB noch mehr Druck aufzuerlegen.
Letzte Saison murrten die SCB-Fans bei Siegen
In dieser Saison haben die St. Galler, die wie schon letzte Saison den letzten Platz belegen, den SCB zweimal (allerdings am Obersee) geschlagen, in der PostFinance-Arena aber 3:6 verloren. Letzte Saison hatte der SCB die Lakers dreimal zu Hause bezwungen – allerdings zu wenig deutlich für den Geschmack des eigenen Anhangs (3:1, 2:1 und 3:1). Heute dürfte sich keiner beklagen, solange der SCB keine Punkte abgibt. Die Zeiten haben sich gewandelt.
«Momentan kassieren wir zu viele Tore und schiessen zu wenig», sagt SCB-Trainer Hans Kossmann. Die Offensive könne man nicht kontrollieren, «aber wenigstens defensiv können wir es besser machen.»
«Rapperswil hat sich stark gesteigert»
Der Schweiz-Kanadier erwartet am Wochenende gegen die Lakers und tags darauf in Lugano hartnäckige Gegner. «Von Rapperswil habe ich das Spiel in Lugano gesehen. Und Lugano brauchte 40 Minuten, um das erste Tor zu schiessen», sagt der Meistercoach von 2018. «Rapperswil hat sich seit dem letzten Jahr stark gesteigert. Die Ausländer-Positionen sind gut besetzt. Und Melvin Nyffeler ist immer sehr stark im Tor. Das wird eine harte Aufgabe. Vor allem unter diesen Umständen.»
Die Umstände sind klar: Der SCB, der heute die Vertragsverlängerung bis 2021 mit dem finnischen Goalie Tomi Karhunen bekannt gab, kann sich gegen das Schlusslicht keinen Ausrutscher erlauben. Auch wenn selbst bei einer Niederlage noch nicht alles verloren wäre, weil zeitgleich die beiden direkt vor dem strauchelnden Meister klassierten Teams, Fribourg und Lugano, aufeinandertreffen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EV Zug | 22 | 17 | 36 | |
6 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -7 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |