Tag der Goalie-Wechsel im Schweizer Eishockey!
Nach der Flucht von Niklas Schlegel vom SCB zu Lugano gibt der HCD am frühen Dienstagabend die Verpflichtung von Genf-Hüter Robert Mayer für vier Jahre bekannt. Der in Tschechien geborene und in Chur aufgewachsene Mayer war seit 2014 Torhüter bei Servette und kommt im nächsten Sommer nach Davos. Mit den Westschweizern erreichte Mayer in fünf Saisons stets die Playoffs und stand zwei Mal im Halbfinal.
Servette wird die nächste Saison mit Gauthier Descloux (23, derzeit verletzt) und Nachwuchsmann Stephane Charlin (19) in Angriff nehmen.
Ausländischer Torhüter keine Option
Legt sich der HCD ein Goalie-Depot an? Mit Robert Mayer (30) sind es ab nächster Saison drei. Und die beiden aktuellen Keeper Joren Van Pottelberghe (22) und Sandro Aeschlimann (24) übertreffen sich gerade mit starken Leistungen und geben keinerlei Anlass zur Kritik.
Da stimmt doch alles. Ja. Aber der Goaliemarkt ist eine Wüste, will man der Meinung der allermeisten Sportmanager Glauben schenken. Und wenn man als Sportmanager die Meinung vertritt, auf gar keinen Fall einen ausländischen Torhüter einsetzen zu wollen, sind drei bewährte Schweizer Goalies besser als zwei.
Davos wird nicht in Zwickmühle geraten
Der neue HCD-Sportdirektor Raeto Raffainer kennt den internationalen Eishockeymarkt bis jetzt immer noch etwas besser als den nationalen. Aber den nationalen Markt hat er sich in kurzer Zeit auch schon unters Mikroskop gelegt, seziert und dann die entsprechenden Konsequenzen gezogen. Davos wird also nicht in eine Goalie-Zwickmühle geraten, ausser der Klub wird von der schlimmsten anzunehmenden Verletzungsmisere getroffen.
Auch für den Fall, dass einer der jungen Goalies nach Nordamerika gelockt wird, ist der HCD vorbereitet. Wer würde schon einem jungen Spieler eine solche Chance verbauen wollen? So ist das ohne wenn und aber möglich.
Ein sportstrategischer Geniestreich
Die Verpflichtung von Mayer ist sportpolitisch geradezu ein Geniestreich, bei der aktuellen Marktlage sowieso. Und finanziell alles andere als ein Risiko. Geht alles gut, hat Raffainer die Möglichkeit, je nach Verlauf und Formstand einen der drei entweder zu verleihen und Miete zu kassieren oder den Vertrag aufzulösen und so das Budget zu entlasten. Vielleicht kommen schon im Sommer die ersten Anfragen, vielleicht auch schon früher.
Drei Torhüter im Profi-Alter sind in einer gesunden Leistungskultur einer zu viel, klar. Eine Rochade mit drei Torhütern scheint übertrieben, andererseits muss sich der HCD auf die Eventualität vorbereiten, in der nächsten Saison auch in der Champions League zu spielen. Dann sieht es schon wieder anders aus. In einem Markt, der von der Nachfrage gesteuert wird, ist es allerdings von Vorteil, das Angebot steuern zu können. Ein strategisch kluger Entscheid, der sich für den HCD auf jeden Fall auszahlen wird.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |