In der Wirklichkeit sind die Playoffs dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Doch BLICK schiebt die Realität für einmal beiseite. Und lässt die Spieler und Teams fiktiv doch um den Meistertitel kämpfen. Hockey-Experte Dino Kessler schreibt Runde für Runde, wie es gelaufen wäre, wenn das Virus nicht dazwischengefunkt hätte, und krönt zum Schluss den einzig wahren – wenn auch fiktiven – Schweizer Meister 2020.
Am Mittwoch: Runde 5 der Halbfinals. Am Sonntag: Runde 6.
ZSC Lions (1.) – Biel (5.). 4:1 (Stand 4:1)
Zürich bügelt den EHC Biel in fünf Spielen platt. Der Klub aus dem Bernbiet stolpert zum dritten Mal in Folge im Halbfinal. «Enttäuscht, aber nicht überrascht», beschreibt Antti Törmänen seine Gefühlslage. «Die sind einfach ein Stück besser als wir.» Zack. Will heissen? Zürich hat die besseren Spieler. Ein Steilpass für Sportchef Martin Steinegger. Der muss nun herausfinden, ob er bessere Spieler holen muss oder einen Trainer, der aus diesen Spielern eine bessere Mannschaft formt. Man wollte Fortschritt, stattdessen dreht man sich im Kreis. Zürich? Hat das 1:3 vom Montag bestens verarbeitet. Zwei Tage später verpasst man dem gleichen Gegner eine Abreibung, die vierte in fünf Spielen. Zürich tritt im Final mit einer Mannschaft an, die bisher auf (fast) jede Frage eine Antwort wusste. Nur mit der Brechstange im letzten Moment ein Spiel zu drehen ist ihr nicht gelungen. Kunststück: war ja auch nur einmal gefragt.
Zug (2.) – Davos (3.) 3:4 (Stand 2:3)
Nach dem Spiel reibt man sich beim Blick auf den Resultatwürfel verwundert die Augen. Wie konnte der EVZ dieses Spiel verlieren? Vielleicht reicht als Erklärung, dass Leonardo Genoni einen dieser ganz seltenen schwachen Momente erlebt. Und davon gleich zwei. Und im ungünstigsten Augenblick. Die Zuger Führungstore zum 2:1 und 3:2 kontert der HCD mit ungefährlich scheinenden Weitschüssen jeweils im Handumdrehen. Und dann steht es plötzlich 3:3. Und nicht 4:1 oder 5:1, wie es aufgrund der drückenden Überlegenheit nur logisch gewesen wäre. Mit dem 3:3 wendet sich das Blatt aber schlagartig. Man spürt, nein man weiss, dass Davos nicht mal mehr eine Verlängerung brauchen wird um zu gewinnen. Dabei waren sich während 55 Minuten alle in diesem Stadion einig, dass nur der EVZ dieses Spiel gewinnen kann. Mit Genoni hat aber keiner gerechnet. Zumindest in dieser Rolle. Was aus Zuger Sicht dennoch beruhigend ist: Genoni hat es noch immer hingebogen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EV Zug | 22 | 17 | 36 | |
6 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -7 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |