In der Wirklichkeit sind die Playoffs dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Doch BLICK schiebt die Realität für einmal beiseite. Und lässt die Spieler und Teams fiktiv doch um den Meistertitel kämpfen. Hockey-Experte Dino Kessler schreibt Runde für Runde, wie es gelaufen wäre, wenn das Virus nicht dazwischengefunkt hätte, und krönt zum Schluss den einzig wahren – wenn auch fiktiven – Schweizer Meister 2020.
Jetzt: Runde 6 der Halbfinals. Am Montag: Spiel 7 in Zug.
Davos (3.) – Zug (2.) 1:3 (Stand 3:3)
Leonardo Genoni verabschiedet sich (zumindest) für diese Saison vom Davoser Publikum. Mit einem Grinsen im Gesicht. Zu Beginn noch mit etwas Häme für die beiden verfrüht gelegten Ostereier vom Mittwoch bedacht, revanchiert sich der Hexenmeister am Samstag mit Stil (eiskalt) und auf seine eigene Art. Wie manche Davoser Spieler befürchteten, erreichen Zweifel an der Leistungsfähigkeit des Nationaltorhüters in Zuger Diensten kaum jemals die kritische Masse. Genoni ist in seinem Element. Am nächsten an einem Torerfolg schnuppert (vorerst) Marc Wieser in der 15. Spielminute: Sein Schuss klingelt am Pfosten. Damit weckt er allerdings auch Genonis Vorderleute, die sofort Gegenmassnahmen ergreifen und noch mehr aufs Tempo drücken.
Damit werden auch die Weichen für einen Showdown am Montag in Zug gestellt: Das Karacho der Zentralschweizer führt zu einer Überlastung des gegnerischen Abwehrverbunds und bis Trainer Wohlwend seine Taktik ändern kann, hat Lino Martschini schon zwei Treffer erzielt. Gegenwehr zwecklos.
Die Bündner versuchen im letzten Abschnitt, das Spiel in der neutralen Zone in die Breite zu ziehen, um die Zuger Defensivstaffelung zu knacken. Dabei geben sie allerdings ihre wirksamste Waffe (zügig von hinten nach vorne) aus der Hand. Einen der vielen Querpässe fängt Hofmann an der roten Linie ab und die Konsequenz ist dann auch keine Überraschung: Trockener Schuss, Tor.
Leonardo Genoni, der Held des Abends, wird schliesslich doch noch überwunden, als Wohlwend in einem Akt der letzten Verzweiflung seinen Goalie für einen sechsten Feldspieler abzieht. Aus einer an einen Rugby-Scrum erinnernden Massenkeilerei vor Genonis Tor fällt plötzlich ein Schuss, der irgendwie unter seinen Schonern durchrutscht. Allerdings ziehen ihm dabei gleich zwei Bündner Spieler (Ambühl, Lindgren) innerhalb des Torraums die Schlittschuhe weg. Die Schiedsrichter verzichten lustigerweise auf die fast schon übliche Konsultation der Videobilder. Genoni? Meckert nicht, insistiert nicht mal. Eitelkeit kennt der Mann offensichtlich nicht und Shutouts hat er schon genug gesammelt. Abgerechnet wird am Montag in Zug. Eine Prognose? Wäre nur billige Kaffesatzleserei.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |