ZSC Lions (1.) – EV Zug (2.) 1:3
Nicht mehr eben viel hatte vor dem Showdown im Hallenstadion für den EV Zug gesprochen. Aber nach zwei leichtfertig vergebenen Möglichkeiten lassen die Zentralschweizer den Geist plötzlich doch noch aus der Flasche. Die ZSC Lions schaffen es nicht, zum dritten Mal nach 2001 (gegen Lugano) und 2012 (Bern) eine Finalserie nach einem 1:3-Rückstand noch zu deichseln.
Besonders zu erwähnen ist aus Zuger Perspektive der Scharfschütze Hofmann, der seine persönliche Sturmkrise (fünf Spiele ohne Treffer) im «Alles-oder-Nichts-Modus» auflöst, er stellt mit dem 1:0 die Weichen und besiegelt den zweiten Titel nach 1998 kurz vor Ultimo mit einem Weitschuss in den leeren Kasten. Und die Zuger Welt ist wieder schwer in Ordnung. Trainer Tangnes kullern die Freudentränen über die Backen, der auf breiter Basis geforderte Titel ist eingefahren. «Die Mannschaft hat dem Binnendruck standgehalten, das war eine brillante Leistung.»
Dem ist nicht viel hinzuzufügen. In der Zeit zwischen Hofmanns Toren beharkten sich Zürich und Zug mit wutentbrannten Angriffen, die Gäste machen im Hallenstadion nicht den gleichen Fehler wie am Samstag in Zug: Auch mit der Führung im Rücken halten sie den Rhythmus hoch. Das 1:1 durch den pfiffigen Bodenmann hat dann auch nicht den Charakter eines Wirkungstreffers, praktisch im Gegenzug stellt Lindberg den alten Vorsprung in Überzahl wieder her. Und dann regelt Hofmann den Rest wie bereits beschrieben.
22 Jahre musste man sich in Zug bis zur zweiten Meisterschaft gedulden und in dieser Zeitspanne zwei verlorene Finalserien gegen den SCB (2017, 2019) verdauen. Der Verein hat daraus seine Lehren gezogen und Trainer Tangnes eine Mannschaft zur Verfügung gestellt, die dem grösstmöglichen Druck standhielt. Der Transfer des Titelgaranten Leonardo Genoni (zuletzt drei in vier Jahren, sechs ingesamt) hat sich für den EVZ schon nach einer Saison ausbezahlt.
Damit wird (endlich) auch die Phalanx der Grossen Vier gebrochen: Bern, Zürich, Lugano und Davos hatten den Titel von 1999 bis 2019 monopolisiert. Mit dem zweiten Titel nach 1998 schliesst der EVZ im Frühling 2020 den Kreis.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |