Herr Brechbühl, wie kam das Engagement zustande?
Beat Brechbühl: Wir machten uns im Rahmen einer professionellen Nachfolgeplanung vor rund einem Jahr Gedanken, wer zu uns passen könnte. Verwaltungsrat Pascal Dietrich kennt Mark Streit und Roman Josi und schlug vor, ein Paket zu schnüren.
War schnell klar, dass sich die Beiden engagieren werden?
Sie fanden die Idee gut, wollen ihrer Heimat etwas zurückgeben. Roman darf als Spieler jedoch keine aktive Rolle einnehmen. Und Mark war noch mit der Heim-WM beschäftigt. Als diese abgesagt wurde, nahm die Sache Fahrt auf.
Streit wird den SCB mit einem Teilpensum auch in Sportfragen unterstützen. Was bedeutet das für die neue Sportchefin Florence Schelling?
Sie erhält keinen Aufpasser. Mark ist als Verwaltungsratsmitglied gewählt und hat nichts mit der operativen Leitung zu tun. Sein Fokus gilt der Nachwuchsförderung. Da wollen wir einen Zacken zulegen.
Aber sein Beziehungsnetz kann gerade bei der Verpflichtung von Ausländern helfen.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass er sich einbringt. Aber das steht nicht in seinem Pflichtenheft. Zum Teil bestehen die Beziehungen schon, zum Teil wird Florence diese aufbauen. Sie bestimmt den Kurs.
Ein cooler, aber auch mutiger Generationenwechsel.
Ja, das stimmt. Entscheidend ist, dass wir im VR-Team gut harmonieren mit unterschiedlichen Erfahrungen, Persönlichkeiten und Fachkompetenzen. Gerade in Krisenzeiten ist das wichtig. Es ist wie ein Spiel im Boxplay. Und wir verfügen über viel unternehmerisches Know-how; Peter Josi kommt zum Beispiel nicht primär als Romans Vater sondern als Finanzexperte in das Gremium.
Was haben Streit und Josi mit dem SCB vor?
Die Frage muss andersherum gestellt werden: Was hat der SCB vor? Sie übernehmen den Klub nicht, sie beteiligen sich und haben, zusammen mit Pascal Dietrich und mir, ein frei gewordenes Aktienpaket erworben. Kurzfristig geht es – wie bei anderen Klubs auch – ums Überleben der Corona-Krise. Mittel- und langfristig um den sportlichen und den unternehmerischen Erfolg. Wir werden niemals von Mäzenen geführt werden und unser Geld auch künftig selbst erwirtschaften.
Also irrt, wer meint, man könne nun einen hochkarätigen Spieler nach dem anderen verpflichten?
Wir werden wegen Covid-19 den Gürtel enger schnallen müssen, um die Kosten im Griff zu behalten.
Wie stark belastet die Krise den SCB?
Sehr stark. Unser Geschäftsmodell basiert auf dem Sport und der Gastronomie. Zwei stark betroffene Branchen. Was in normalen Zeiten ein solides Geschäftsmodell darstellt, wird in der Pandemie zu einer grossen Herausforderung. Das Schwierigste ist die fehlende Planungssicherheit.
Es gab zuletzt einige Wechsel. Folgen noch mehr? CEO Marc Lüthi beispielsweise ist seit 22 Jahren im Amt.
(schmunzelt) Natürlich folgen noch mehr – wir brauchen zum Beispiel noch einen Headcoach. Aber nein: Marc Lüthi war weder Thema noch bestehen irgendwelche Nachfolge-Szenarien.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 23 | 25 | 46 | |
2 | ZSC Lions | 21 | 21 | 43 | |
3 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
4 | SC Bern | 24 | 13 | 39 | |
5 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
6 | EHC Biel | 23 | 0 | 36 | |
7 | EHC Kloten | 23 | 2 | 36 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 23 | -9 | 31 | |
10 | HC Lugano | 21 | -14 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 19 | -3 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 21 | -15 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 22 | -35 | 18 |