Eine Hintertüre liess Jonas Hiller schon im August offen, als er seinen Rücktritt auf Ende Jahr angekündigt hatte. Der Appenzeller sprach von einem Plan B, im Falle einer missglückten Saison. «Will ich dann doch weiterspielen, können wir das ja nochmals anschauen», sagte Hiller im BLICK.
Nun lässt ausgerechnet Teamkollege Damien Brunner die Spekulationen neu aufkeimen. Der derzeit verletzte Stürmer weilte am Samstag im MySports-Studio, analysierte gekonnt und unterhaltsam, befürwortete die Trainerentlassung in Fribourg und sprach über Hiller.
Dieser sei den Journalisten ins offene Messer gelaufen. Er habe bloss einen Rücktritt in Erwägung gezogen. Und das erst noch in einem Nebensatz. Brunner: «‹Hilli› hat Biss, schuftet und gibt uns jeden Tag die Chance, zu gewinnen. Solange er auf Top-Niveau spielen kann, wieso sollte er aufhören?»
«Froh, wenn endlich Schluss ist»
Hiller, der am Samstag mit starken Paraden seinem Team den Sieg in Zug stahl, reagiert auf Brunners Aussagen erst mit einem Lachen. Und sagt dann: «Wenn ich sehe, wie ich mich in den zwei Tagen nach dem Spiel gefühlt habe, dann bin ich froh, wenn endlich Schluss ist. Es war, als wäre ich von einem Zug überfahren worden.»
Hiller betont: «Im Moment ändert sich an meinen Plänen nichts. Ich bin froh, kann ich meine Topleistung bringen. Natürlich fragst du dich manchmal, ob es der richtige Entscheid ist. Und natürlich gibt es einen Plan B. Doch im Idealfall schliesse ich die Saison positiv ab.»
Sportchef Martin Steinegger ist also gefordert. Mit Reto Berra war er sich ihm im August bereits einig. Doch dann legte Gottéron noch einmal einen Batzen obendrauf und der Nati-Keeper verlängerte in Fribourg. Was macht Biel jetzt? «Vielleicht hole ich Olivier Anken zurück», scherzt Steinegger. «Alles ist möglich, auch ein Ausländer. Und irgendwann werde ich auch nochmals bei ‹Hilli› nachfragen.» Was Steinegger nicht sagt? Biel baggert an SCB-Juwel Philip Wüthrich.
SCB-Wüthrich für Hiller?
Der 21-Jährige war die Entdeckung der letzten Saison. Wüthrich, dreimal Juniorenmeister mit dem SCB, stieg in Langenthal nach der Verletzung von Marco Mathis zur Nummer 1 auf und führte die Oberaargauer zum Meistertitel. Wüthrich spielt auf Leihbasis in Langenthal. Er trainiert zwar hin und wieder mit dem SCB, kann aber nicht ohne Langenthals Einverständnis zurückbeordert werden.
Im Frühjahr läuft sein Vertrag aus. Genau wie der Kontrakt von SCB-Keeper Pascal Caminada (32). Es würde erstaunen, würde Bern nicht auf sein Goalie-Juwel setzen wollen. Doch nun mischt plötzlich Biel im Vertragspoker mit. Würde sich Wüthrich für die Seeländer entscheiden, es wäre ein Schlag für den SCB.
Hiller hofft, dass auch sein bisheriger Ersatz Elien Paupe, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft, eine Chance erhalten wird. Und fragt rhetorisch: «Wieso nicht auf zwei junge Torhüter setzen? So, wie es der HCD einst mit Thomas Bäumle und mir tat. Man kann nicht ständig klagen, es gäbe keine guten Goalies und gleichzeitig den Jungen keine Chance geben. Andererseits verstehe ich auch die andere Seite. Die Erwartungen sind überall riesig. Es ist schwierig, ein Experiment einzugehen, wenn man gleichzeitig die Vorgabe hat, die Playoffs zu erreichen.»
Seine A-Tauglichkeit kann Wüthrich in elf Tagen unter Beweis stellen. Im Cup mit Langenthal. Ausgerechnet gegen Bern.
Diese Goalies sind auf dem Markt
Wie schon im Jahr zuvor, als sich mit Leonardo Genoni (von Bern zu Zug), Tobias Stephan (von Zug zu Lausanne) und Elvis Merzlikins (von Lugano zu Columbus) drei Top-Torhüter den Klub wechselten, sind Goalies auch im Hinblick auf die nächste Saison gefragt.
Einzig bei Davos (Van Pottelberghe/Aeschlimann) und Langnau (Punnenovs/Ciaccio) ist schon alles klar.
Wer ist noch zu haben? Neben Talenten wie Philip Wüthrich (21, Langenthal), Luca Hollenstein (19, Zug), Ludovic Waeber (23, Fribourg) oder Elien Paupe (24, Biel) haben auch Routiniers wie Robert Mayer (29, Servette), Luca Boltshauser (26, Lausanne), Pascal Caminada (32, Bern), Daniel Manzato (35, Ambri) auslaufende Verträge.
Dazu bleiben die in Nordamerika engagierten Akira Schmid (19, Omaha Lancers), Gilles Senn (23, Binghamton Devils) und Joey Daccord (23) auf dem Radar der Schweizer Klubs. Der Agent des Schweiz-Amerikaners, der letzte Saison überraschend in der NHL bei den Ottawa Senators zu einem Einsatz kam, bremste zuletzt die Interessenten und liess grossflächig verlauten, dass der Sohn von Ex-Ambri- und Fribourg-Keeper Brian Daccord für den Moment in Nordamerika bleiben werde – obwohl er in die EHCL zu den Brampton Beast abgeschoben wurde. (sr)
Diese Goalies sind auf dem Markt
Wie schon im Jahr zuvor, als sich mit Leonardo Genoni (von Bern zu Zug), Tobias Stephan (von Zug zu Lausanne) und Elvis Merzlikins (von Lugano zu Columbus) drei Top-Torhüter den Klub wechselten, sind Goalies auch im Hinblick auf die nächste Saison gefragt.
Einzig bei Davos (Van Pottelberghe/Aeschlimann) und Langnau (Punnenovs/Ciaccio) ist schon alles klar.
Wer ist noch zu haben? Neben Talenten wie Philip Wüthrich (21, Langenthal), Luca Hollenstein (19, Zug), Ludovic Waeber (23, Fribourg) oder Elien Paupe (24, Biel) haben auch Routiniers wie Robert Mayer (29, Servette), Luca Boltshauser (26, Lausanne), Pascal Caminada (32, Bern), Daniel Manzato (35, Ambri) auslaufende Verträge.
Dazu bleiben die in Nordamerika engagierten Akira Schmid (19, Omaha Lancers), Gilles Senn (23, Binghamton Devils) und Joey Daccord (23) auf dem Radar der Schweizer Klubs. Der Agent des Schweiz-Amerikaners, der letzte Saison überraschend in der NHL bei den Ottawa Senators zu einem Einsatz kam, bremste zuletzt die Interessenten und liess grossflächig verlauten, dass der Sohn von Ex-Ambri- und Fribourg-Keeper Brian Daccord für den Moment in Nordamerika bleiben werde – obwohl er in die EHCL zu den Brampton Beast abgeschoben wurde. (sr)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |