Scottie Upshall hat bereits eine beacht liche NHL-Karriere hinter sich, als im Frühjahr 2018 das jähe Ende droht. Upshall spielt mit seinen St. Louis Blues gegen die Arizona Coyotes, da erwischt ihn sein Gegner Luke Schenn mit einem harten Check. Dabei zieht sich der Stürmer einen Nieren-Riss zu – Not-Operation!
«Ich wusste nicht, ob ich die Niere verlieren würde oder ob die Heilung gut verlaufen wird. Erstmals musste ich mir Gedanken über den Rücktritt machen», erzählt Upshall, dessen Vertrag bei St. Louis endete.
Er will nicht akzeptieren, dass der Check sein letzter Moment auf dem Eis nach 15 NHL-Jahren ist. «Obwohl, hätte ich aufgehört, hätten mir alle auf die Schultern geklopft und mir für meine Karriere gratuliert.»
Mit anderen Worten: Er hätte sich mit 34 für den Rücktritt nicht schämen müssen. Doch Upshall beginnt drei Monate nach der Operation mit dem Aufbautraining. Mit dem Ziel vor Augen, wieder Hockey zu spielen.
Schwere Knieverletzung
Upshall ergattert sich einen Tryout-Vertrag bei den Oilers in seiner Heimatstadt Edmonton. Ein Traum. «Ich hätte nicht glücklicher sein können. Ich war bereit, für einen Platz im Team zu kämpfen.»
Doch das Schicksal hat andere Pläne. Im ersten Training im Oilers-Camp verletzt sich Upshall schwer am Knie. Er kehrt an seinen Wohnsitz nach Kalifornien zurück. Die Ärzte eröffnen ihm, dass er nicht um eine Knie-OP herumkommt, will er die Chance auf ein Comeback wahren. «Das bedeutete neun Monate Zwangspause und viele Schmerzen.»
St. Louis’ Stanley Cup weckt seinen Ehrgeiz
Während seiner Reha sieht Upshall, wie die Ex-Teamkollegen in St. Louis im Frühsommer 2019 den ersten Stanley Cup der Klubgeschichte gewinnen. «Diese Bilder weckten den Wunsch und meinen Ehrgeiz, wieder aufs Eis zurückzukehren.»
Nach einem intensiven Sommertraining rückt Upshall im Herbst erneut in einem Tryout ins Camp der Dallas Stars ein. «Ich wollte es ins Team schaffen, riss mir den Arsch auf, schoss ein Tor im zweiten Vorbereitungsspiel.» Trotzdem bleibt die NHL-Türe geschlossen.
Upshall liebäugelt mit einem Wechsel nach Europa. Zu dieser Zeit fragt ihn Sean Burke (52), Manager des Team Canada, ob er Interesse hätte, am Spengler Cup zu spielen.
Vorspielen am Spengler Cup
Und wie Upshall Lust hat! Doch vorher muss er Spielpraxis bekommen. Ambris Sportchef Paolo Duca bietet dem 36-Jährigen einen Vertrag bis Weihnachten. Während dem Traditionsturnier in Davos und vier Partien mit dem Team Canada bleibt offen, wie es danach mit ihm weitergeht. Doch Duca nimmt ihn gleich wieder mit nach Ambri, wo sein Vertrag noch bis Ende Januar läuft.
Temporäre Engagements sind neu für den Kanadier. Doch das kümmert ihn nicht. «Ich habe das Beste aus meiner Situation gemacht, und Ambri war dabei die beste Option», sagt Upshall. «Ich bin einfach dankbar, dass ich wieder Hockey spielen kann.» Er hat es sich selbst bewiesen und vielen anderen gezeigt. Die Schulterklopfer müssen also noch etwas warten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |