Zug – Bern 0:3
Das Spiel: Mit ihrer erst zweiten Heimpleite in dieser Saison geben die Zuger die Leaderrolle wieder ab. Diesmal ist es keine Durchschnittsleistung wie zuletzt beim 2:1-Sieg gegen Ambri, doch gegen den formstarken Meister und vor allem dessen Torhüter Leonardo Genoni genügt auch die Zuger Leistungssteigerung nicht. Der EVZ spielt stark und kreiert Chancen, scheitert aber Mal für Mal. Die Berner bleiben dennoch geduldig. Sie harren aus und schlagen mitten in einer starken Zuger Phase zu. Nach dem 0:2-Rückstand kann der EVZ nicht mehr reagieren.
Der Beste: Genoni (Bern). In der Zuger Sturm- und Drangphase entschärft der Torhüter alle Hochkaräter und verliert nie den Überblick.
Die Pflaume: Immonen (Zug). Der Finne ist unsichtbar geworden, hat nicht mehr die Präsenz vor dem Tor, null Selbstvertrauen.
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Biel – SCL Tigers 2:3
Das Spiel: Vor dem Spiel steht Biel-Stürmer Gaëtan Haas im Fokus, dessen Wechsel zum SCB am Vortag endlich offiziell vermeldet wurde. Im Match stehen dann andere im Mittelpunkt: Langnaus Pascal Berger, der die Tigers mit einem schönen Solo in Führung bringt, oder Yannick Albrecht der nach einem Aussetzer von Biels Dave Sutter gar zum 2:0 trifft. Doch Biel schlägt zurück. Marc-Antoine Pouliot, der nach der Vertragsauflösung in Fribourg gleich im ersten Match trifft und Rossi (mit einem Ablenker per Schlittschuh) gleichen den Match bis zum Ende des zweiten Drittels wieder aus. Die Emmentaler legen wieder vor. Biel leistet sich in Überzahl einen Wechselfehler, Shinnimin trifft im anschliessenden Powerplay – nach herrlichem Pass von DiDomenico – zum 3:2. Der Kanadier spielt nur, weil sich Rob Schremp am Morgen im Training verletzt hat und für den Match am Abend ausfällt. Am Ende hält Goalie Ciaccio den siebten Sieg im zehnten Match unter Heinz Ehlers fest.
Der Beste: Damiano Ciaccio (SCL Tigers). Der Keeper ist in der Schlussphase der grandiose Rückhalt der Tigers. Er verhindert den Ausgleich gleich mehrfach spektakulär.
Die Pflaume: Dave Sutter (Biel). Was für ein Aussetzer des Verteidigers vor dem 0:2. Spielt einen Pass vors eigene Tor und direkt auf den Stock des Langnauers DiDomenico. Der Topskorer spielt zu Albrecht, welcher zum 2:0 für die Tigers trifft.
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Lugano – Lausanne 2:0
Das Spiel: Lugano kann endlich wieder einmal jubeln. Nach dem Cup- und Champions-League-Out schlägt das Team von Doug Shedden den Lausanne HC. Sofort markiert Lugano Präsenz, kassiert dabei aber schon im ersten Drittel 22 Strafminuten. Doch selbst aus einer Minute doppelter Überzahl können die Waadtländer keinen Profit schlagen. Ironischerweise ist es das Heimteam, das nach 28 Minuten im Powerplay in Führung geht. Dank Ryan Gardner. Vor den Augen der Fussball-Nati, die zwei Tage vor dem WM-Quali-Duell gegen die Färöer auf der Tribüne sitzt, schaukelt Lugano das Spiel über die Zeit. 92 Sekunden vor Schluss trifft Maxim Lapierre noch ins leere Tor.
Der Beste: Elvis Merzlikins (Lugano): Der Goalie lässt nichts anbrennen, zeigt einige Big-Saves.
Die Pflaume: John Gobbi (Lausanne): Schlägt Lugano-Chiesa den Stock ins Gesicht und mimt dann das Unschuldslamm.
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Kloten – Fribourg 3:4
Das Spiel: Erstmal gibt Kloten die Vertragsverlängerung mit Trainer Tirkkonen bekannt: Der Finne bleibt bis 2018. Eine sachdienliche Entscheidung. Fürs erste aber ohne Signalwirkung: Die Spieler stellen die Nerven ihres Trainer auf eine harte Belastungsprobe. Ein früher Rückstand wird zwar wettgemacht, danach sorgt das intensive Pressing Gottérons aber für Ratlosigkeit in der Abwehr.
Nach einem Fehler Praplans (optimistisches Dribbling mit Puckverlust) und einer wunderbaren Kombination zwischen Bykow und Sprunger geht Gottéron folgerichtig in Führung. In der Schlussphase gleicht Hollenstein nach einem Aussetzer des überschätzten und unberechenbaren Rathgeb erstmal aus, dann legt Fribourg in Überzahl dank Birner wieder vor – es sollte die Entscheidung sein.
Die Strafe gegen Schlagenhauf ist allerdings höchst umstritten, weil Sprunger dabei sehr leicht zu Boden geht. Der Topskorer spielt trotzdem eine gute Partie. Als dann Sanguinetti auch noch eine Strafe kassiert, weil er in der Vorwärtsbewegung aus dem Gleichgewicht gebracht wird und mit Goalie Saikkonen zusammenstösst, platzt den Zuschauern endgültig der Kragen. Zur Zielscheibe der Entrüstung wird dabei Headschiedsrichter Wehrli, der sich Sanguinetti wie ein Erbsenzähler vorknöpft und auf einen Schlag 14 Strafminuten verhängt. Die abschliessenden Raufereien sind dann auch das Ergebnis der mehr als fragwürdigen Regelauslegung, die bei den Spielern viel Frust offenlegt.
Der Beste: Cervenka (Fribourg). Übersicht, Dynamik und Abschlussqualität.
Die Pflaume: Praplan (Kloten). Leitet mit einem Puckverlust in der neutralen Zone den Untergang ein.
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Ambri – ZSC Lions 2:4
Das Spiel: Das erste Tor fällt, als ZSC-Routinier Severin Blindenbacher die Grösse des Egos von Ref Eichmann unterschätzt und sein Team mit Reklamieren in doppelte Unterzahl versetzt. Nach dem Treffer von Cory Emmerton doppelt Ambri beim nächsten Powerplay gleich nach – diesmal ist Adam Hall erfolgreich.
Doch die ZSC Lions wenden das Blatt innert sechs Minuten komplett. Erst verkürzt Mike Künzle, der wie Inti Pestoni sein NLA-Comeback nach fünf Wochen Aufbautraining gibt. Dann legen Patrick Thoresen und Patrick Geering nach. Und nach einem butterweichen Abpraller von Goalie Sandro Zurkirchen erhöht Blindenbacher im Schlussabschnitt früh auf 4:2. Danach lässt der ZSC nichts mehr anbrennen und holt sich die Tabellenführung zurück.
Der Beste: Mike Künzle (ZSC Lions). Dem Stürmer ist nach der Rückkehr aus der Verbannung anzusehen, wie sehr er brennt, zu zeigen, dass er ins Team gehört. Sein Anschlusstor ist der Auftakt zur Wende.
Die Pflaume: Matt D’Agostini (Ambri). Unsichtbar. Der kanadische Stürmer wurde von Servette geholt, um zu skoren. Bisher hat er aber erst 5 Punkte auf dem Konto.
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Servette – Davos 3:2
Das Spiel: Die Partie begeistert durch temporeiche Kombinationen beiderseits. Das schnelle Umschalten bringt beide Teams immer wieder in aussichtsreiche Situationen. Servette wie Davos pflegen das bedingungslose Angriffsspiel. Fair und kampfbetont mit Vorteilen für Davos in den Zweikämpfen auf offenem Eis, Servette hobelt effizienter an der Bande. Ein Superspiel, nur die Spielleiter sind sich so hohes Niveau nicht gewohnt und fallen mit Fehlurteilen auf, ohne jedoch das einen oder andere Team zu bevorteilen.
Da beide Mannschaften vieles gemeinsam haben, müssen kleine Details über Sieg und Niederlage entscheiden. Servette und Davos teilen sich Rang 6 punktegleich und mit identischer Minus 3-Tordifferenz, nach 40 Minuten lautet das Schussverhältnis 30:30, das Resultat 2:2. Schlussendlich muss der HCD in den sauren Apfel beissen: 6,1 Sekunden vor der Schlusssirene fällt die Scheibe hinter Senn ins Tor.
Der Beste: Ruutu (Davos) Der finnische Routinier mit 751 NHL-Spielen auf dem Konto überzeugt bei seinem Debüt in Genf. Der Ersatz von Daniel Rahimi (Knieverletzung) erzielt gleich sein erstes NLA-Tor. Er hat ein Auge für das Spiel, macht keinen Schritt zuviel und besticht durch eine komplette Spielübersicht. Ganz grosse Klasse!
Die Pflaumen: Die Davoser Wechsel-Deppen. Mit der Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis bringt sich der HCD um die Früchte des Erfolgs. Pech, Unvermögen oder alles Unglück aufs Mal?
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |