Tigers – Biel 4:0
Das Spiel – Vor sechs Wochen schielten die SCL Tigers noch vom zweiten Platz aus Richtung Leaderposition, neun Partien und sechs Pleiten später spüren sie den bedrohlichen Tabellenstrich unmittelbar im Nacken.
Wollen die Emmentaler zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in die Playoffs, muss die defensive Disziplin, welche Trainer Ehlers gebetsmühlenartig predigt, von nun an kompromisslos eingehalten werden. So wie gegen Biel. Die Seeländer sind im Startdrittel leicht überlegen, die Tigers aber blocken Schuss um Schuss.
Und vorne erhalten sie Geschenke vom Gegner. Biel-Topskorer Rajala leistet sich 30 Sekunden nach der ersten Pause einen leichtsinnigen Fehlpass hinter dem eigenen Tor, Elo überrascht Goalie Hiller und trifft zum 1:0. Keine zehn Minuten später steht es schon 4:0, die Partie ist früh entschieden. Langnau bringt die klare Führung locker über die Zeit und bleibt daheim zum zweiten Mal in Serie ohne Gegentor. Ganz zur Freude von Chef Ehlers.
Verrückt: Vor der Partie nur ein Zähler über dem Strich, liegen die Tigers nun nach Verlustpunkten plötzlich wieder auf Platz drei. So schnell kann es in dieser verrückten Liga gehen. Und Biel? Der einst stolze Leader gerät nach der dritten Pleite in Folge langsam aber sicher in den Strichsumpf.
Benebelt – Bieler Chaoten zünden vor der Partie in der ausverkauften Halle Pyros, weshalb das Spiel leicht verzögert beginnt.
Center-Not – Weil Tiger Diem mit einer Adduktorenverletzung (voraussichtlich bis Dienstag) fehlt, wird Verteidiger Randegger als Mittelstürmer aufgestellt.
Seitenwechsel – Gleich drei Spieler treten gegen den künftigen Arbeitgeber an. Die Bieler Earl und Schmutz – beide seit Wochen im Tief – wechseln nach der Saison zu Langnau. Tiger Gustafsson, der beim 3:0 erstmals seit 14 Partien wieder trifft, geht den umgekehrten Weg.
Der Beste – Damiano Ciaccio (SCL Tigers). Schon der fünfte Shutout der Saison für den Neuenburger.
Die Pflaume – Toni Rajala (Biel). Vor dem 0:1 ein fataler Fehler hinter dem eigenen Tor. (cs)
Tore: 21. Elo 1:0. 26. P. Berger (DiDomenico, Huguenin/PP) 2:0. 30. Gustafsson (Pesonen) 3:0. 31. Neukom (DiDomenico) 4:0.
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Davos – Bern 0:1
Das Spiel – Der SCB geht schon nach 111 Sekunden in Führung. Matthias Bieber trifft zum dritten Mal in dieser Saison. Danach kann Bern vier Minuten lang mit einem Mann mehr agieren, verpasst aber das 2:0, tritt etwas gar lässig auf. Davos kann nicht profitieren.
Rumpfteam – Der HCD muss auf acht (!) Stammspieler verzichten. Nygren, Stoop, Paschoud, Sandell, Hischier und Dino Wieser sind verletzt, Lindgren krank und Marc Wieser sitzt nach seinem Bandencheck an Servettes Martinsson seine zweite von insgesamt drei Spielsperren ab. Dafür kommen der tschechische Verteidiger Tomas Kundratek und der erst 19-jährige Engadiner Fadri Riatsch erstmals in der NL zum Einsatz.
Rücktritt – Der frühere HCD-Meisterstürmer Rick Nash (34) muss seine Karriere nach 15 Jahren in der NHL, 1149 Spielen und 851 Punkten beenden. Nash leidet noch immer an den Folgen einer im Mai erlittenen Hirnerschütterung.
Der Beste – Leonardo Genoni (SCB), achter Shutout der Saison, der zweite in Serie.
Die Pflaume – Anton Rödin (Davos), fährt nach 18 Minuten SCB-Keeper Genoni um, trifft ihn am Kopf. Wieder ist es Justin Krueger, der sich als Rächer in Szene setzt. Der SCB-Back prügelt auf offenem Eis auf Rödin ein. Strafen gibts weder für der Schweden noch für Krueger, der am Samstag schon ZSC-Suter attackierte. (ar)
Tor: 2. Bieber (Scherwey) 0:1.
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Zug – Lausanne 4:2
Das Spiel – Die Zuger treten wie die sicheren Sieger auf. In der Puckkontrolle sind sie unwiderstehlich, ziehen ein gradliniges Spiel auf. Einzig in Sachen Effizienz sind sie nicht top. Die Waadtländer dagegen agieren umständlich, ihr Weg zum Tor verläuft über Umwege, Puckverluste bremsen sie immer wieder aus. Oder führen zu einem Gegentreffer, wie vor Sentelers 1:0. Dass Lausanne trotzdem 2:1 in Führung geht, verdankt es den Schiris (s. unten). Gegen manches Team mit angeschlagenem Selbstvertrauen hätte dies die Wende bedeuten können. Jedoch nicht gegen den EVZ. Die Zuger ordnen sich, nehmen Anlauf und brauchen nur acht
Minuten, um das Spiel zu drehen.
Die Szene – Lausannes Bertschy kann seine Kreise ziehen, die Zuger bleiben zu passiv. Thiry bedrängt den Gegner erst (zu) spät – dann ertönt der Penaltypfiff. Wegen Stockschlags. Ein fragwürdiger Entscheid. Bertschy versenkt zum zwischenzeitlichen 2:1.
Der Beste – Roe (Zug), ist der bissige US-Center fit und spielt, drückt er dem Match immer seinen Stempel auf.
Die Pflaume – Trutmann (Lausanne), zu ungestüm, unkontrolliert, eine überflüssige Aktion. Kassiert zurecht eine Spieldauer für seinen Check gegen McIntyre. (nv)
Tore: 6. Senteler 1:0. 31. Emmerton (Zangger, Lindbohm) 1:1. 37. Bertschy (Penalty) 1:2. 44. Diaz (Roe) 2:2. 46. Roe (Everberg) 3:2. 52. Suri (Diaz/PP) 4:2.
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Lugano – ZSC Lions 1:3
Das Spiel – Der Strich rückt immer weiter weg! Und ausgerechnet sein Liebling Maxim Lapierre bringt Greg Ireland noch mehr unter Druck. Bekommt der Lugano-Coach am Samstag in Rapperswil-Jona noch einmal eine Chance? Es ist ein umkämpftes, wildes und chaotisches Spiel, das sich die beiden Vorjahres-Finalisten liefern. In Sachen Einsatz muss sich Lugano nach der Pleite im Hinspiel am Dienstag (4:7) und der Kritik von Trainer Ireland («das ist wie den Lohn stehlen») nichts vorwerfen lassen. Die Tessiner und ihr unter Druck stehender Coach sind aber überhitzt. So versetzt Ireland mit Reklamieren sein Team in doppelte Unterzahl. Das bleibt ohne Folgen. Die nächste Disziplinlosigkeit allerdings nicht mehr: Als Lugano 1:0 führt und das Spiel eigentlich im Griff hat, wird Lapierre nach einem fiesen Stockschlag gegen Chris Baltisberger vorzeitig unter die Dusche geschickt. Die Zürcher nutzen die Strafe zum Ausgleich. Und auch bei der nächsten Lugano-Strafe trifft der Meister… durch Lapierre-Opfer Baltisberger.
Blocker – Sowohl Luganos Captain Alessandro Chiesa (gar dreimal!) als auch sein ZSC-Pendant Patrick Geering blocken mit grossem Einsatz Schüsse – und kehren nach einem kurzen Aufenthalt in der Kabine wieder aufs Eis zurück. Auch Bianconeri-Routinier Sébastien Reuille betätigt sich als Schussblocker: Finger gebrochen.
Rotation – Nach dem starken Spiel im Hinspiel vom Dienstag (3 Punkte) bleibt GCK-Aushilfsausländer Victor Backman bei den Lions im Team. Verteidiger Maxim Noreau macht dem neuen kanadischen Stürmer Dominic Moore (gefällt beim Debüt) Platz – weil Denis Hollenstein krank ausfällt.
Lösung? – Dass Elvis Merzlikins nach dieser Saison in Richtung Nordamerika verlassen wird, ist klar. Nun soll Lugano an Servette-Keeper Robert Mayer (29) interessiert sein, wie Teleticino-Mann Luca Sciarini auf Twitter schreibt. Lugano-Sportchef Roland Habisreutinger hat allerdings stets betont, dass man einen ausländischen Torhüter holen werde.
Der Beste – Lukas Flüeler (ZSC). Makellose Goalie-Leiustung.
Die Pflaume – Lapierre (Lugano). Seine Dummheit wirft sein Team aus dem Tritt. (sr)
Tore: 22. Loeffel (Klasen, Lajunen/PP) 1:0. 38. Sutter (Geering/PP) 1:1. 44. C. Baltisberger (Sutter/PP) 1:2. 59. Bodenmann (Suter) 1:3 (ins leere Tor).
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Servette – SCRJ Lakers 3:2 n.V.
Das Spiel – Die Lakers gehen mit der vierten Chance in Führung. Almond und Co. spielen ohne Lust und Leidenschaft. Die Genfer können sich bei Goalie Robert Mayer bedanken, der mit einer tadellosen Leistung grösseren Schaden verhindert. Auch nach dem 1:2 geben sich die Lakers nicht geschlagen, gleichen 100 Sekunden später in Überzahl wieder aus – und holen im dritten Spiel gegen Servette den siebten Punkt.
Teddys – Nach Jeremy Wicks Tor zum 1:1 fliegen in Genf zum 14. Mal Plüschtiere. Es war Jan Cadieux, der die Aktion einst in Kanada entdeckte und die Idee mit in die Schweiz nahm. Erstmals durchgeführt wurde die Plüschtieraktion am 22. Janaur 2006 nach Goran Bezinas erstem Treffer beim 6:1 gegen Kloten. Die Servette-Stars werden die Teddys im Spital an kranke Kinder verteilen.
Der Einstand – Kevin Clarke (31), der vor drei Jahren für die Tigers stürmte, kommt von Dinamo Riga aus der KHL, steht 15 Minuten auf dem Eis und holt sich zwei Strafminuten.
Der Beste – Danny Kristo (Lakers), glänzt durch seine Spielübersicht.
Die Pflaume – Jack Skille (Servette), nicht sein Abend.
Tore: 29. Kristo (Hächler) 0:1. 42. Wick (Winnik) 1:1. 53. Wingels (Tömmernes, Richard) 2:1. 55. Wellman(Knelsen/PP) 2:2. 63. Wingels (Richard, Tömmernes/PP) 3:2.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |