Brutale 95 Minuten und 49 Sekunden dauerte Spiel 3 im Duell Bern gegen Genf. Um 23.53 Uhr trifft Verteidiger Johan Fransson (34) für Servette ins Glück und zur 2:1-Führung in der Serie. Zu einem Zeitpunkt als die Genfer kaum noch stehen konnten, die Berner die letzten Kräfte mobilisierten und auf der Tribüne die Fans das Gähnen nicht mehr unterdrücken konnten.
Kurz vor Mitternacht zog also der Hammermann ins Berner Stadion und setzte allen Beteiligten zu. Kein Wunder: Dieser Effort hat Kraft gekostet. Das bisher längste Playoff-Spiel auf Schweizer Eis. Noch länger dauerte das Duell Kloten gegen die Lakers in der Liga-Quali vor einem Jahr. Spielende war damals um 28 Minuten nach Mitternacht.
In Norwegen ging 2017 das weltweite Rekord-Spiel in die achte (!) Verlängerung. Joakim Jensen (31) erzielt für Storhamar nach 217 Minuten und 13 Sekunden den Siegtreffer gegen Sarpsborg. Um 2.32 Uhr. Der Fakt, dass damals die Mannschaft mit Pizza beliefert werden musste, weil im Stadion das Essen ausgegangen war im Stadion, ging um die Hockey-Welt.
Weil eine Pizza aber alles andere als die optimale Spieler-Nahrung ist, gehen die Klubs gut vorbereitet in diese Spiele, die bis zur Entscheidung ausgespielt werden.
In Bern wurden am Donnerstag Weissbrote, gesalzene Nüsse und Bündnerfleisch in die SCB-Garderobe gebracht. Dazu Bananen und Energy-Gels. Verteidiger Ramon Untersander sagt: «Wir hatten genügend Möglichkeiten, um Energie zu uns zu nehmen. Einige assen Nüsse. Ich selbst mag während den Spielen nichts essen, trinke nur Wasser.»
Weil die Bedürfnisse von jedem einzelnen Spieler eben so unterschiedlich sind, werden ihnen von den Ärzten Empfehlungen abgegeben und ein entsprechendes Angebot bereitgestellt. Beat Schwegler (50), seit über 12 Jahren Teamarzt beim EV Zug, sagt: Beim uns sind dies Bouillon, Bündnerfleisch und Salz-Bretzeli für jene, die es lieber salzig mögen. Und die bewährten gefüllten «Biberli» für die, die etwas Süsses möchten. «Jeder Spieler tastet sich an die Bedürfnisse des Körpers heran.»
Am Samstag spielen die Zuger in Lugano. Die Tessiner kämpfen gegen das Ausscheiden und werden die letzten Energiereserven freimachen. Möglich, dass auch dieses Spiel sehr lange dauern wird bis zur Entscheidung und der Hammermann wieder einiges anrichten könnte. Sollte bei den Zugern während des Spiels die Vorräte ausgehen, würde notfalls auf das Essen zurückgegriffen, das wie üblich für nach dem Spiel bereitsteht. Doch Schwegler hebt den Mahnfinger. «Das ist warmes Essen. Es dürften darum nur ganz kleine Portionen sein, da sonst die Verdauung die ganze Energie absorbieren würde.» Und diese würde dann im Spiel fehlen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |