Die ZSC Lions verpassen den Davosern gleich mal einen Denkzettel und markieren ihr Revier. Eine 6:1-Packung zum Halbfinal-Auftakt? Das sitzt. Obwohl die Bündner sich nach dem Match halbwegs damit trösten können, dass es im Playoff einfach eine Niederlage ist – nicht mehr und nicht weniger.
Tatsächlich? Denn die Zürcher haben den Davosern gnadenlos vor Augen geführt, wozu sie fähig sind, wenn sie Fahrt aufnehmen. Das kann Spuren hinterlassen beim Gegner. Der HCD bekommt es im Halbfinal definitiv mit einem anderen Kaliber zu tun als noch in der Runde zuvor gegen den EVZ.
Hartnäckiger und schneller ZSC
Die sattelfeste Defensive wird von den Lions vor Probleme gestellt. Ihre physische Stärke hat ausgereicht, um ein harmloses Zug in Schach zu halten. Gegen Zürich aber müssten die Davoser in allen Bereichen auf Zack sein. Die Lions sind hartnäckig und schnell – an den Abprallern und beim Passspiel. Gleichzeitig müssen die HCD-Verteidiger bei ihrer Angriffsauslösung rassig reagieren, weil ihnen ein Gegenspieler sofort auf die Pelle rückt. Phasenweise haben sie grosse Mühe, aus dem eigenen Drittel zu kommen, können nur reagieren statt agieren.
Insgesamt ist der HCD im Viertelfinal nur 48 Sekunden (!) mit einem Rückstand konfrontiert gewesen und führt Regie in den Spielen. Gegen den ZSC ist das Gegenteil der Fall. Die Zürcher Offensiv-Maschinerie wirbelt sich innert 166 Sekunden zu drei Toren, zwei davon in Überzahl. Ihr Powerplay funktioniert in den Playoffs im Gegensatz zur Regular Season bestens.
Hausaufgaben für HCD-Holden
Zudem behaupten sie sich im Wohnzimmer von HCD-Keeper Aeschlimann, kommen zu unbedrängt zu erfolgreichen Ablenkern wie beim 3:0 und 4:0. Die Davoser haben vor allem in der Startphase vielversprechende Torchancen, allen voran Erstrundendraft Zadina. Er vermiest Hrubec in den Schlussminuten noch den dritten Shutout in diesen Playoffs. Diese Klatsche bedeutet für HCD-Trainer Holden und sein Team dennoch eine Menge Hausaufgaben.
Fans: 12'000.
Tore: 15. Kukan (Lammikko, Kinnunen/PP) 1:0. 16. Andrighetto (Rohrer, Malgin) 2:0. 17. Grant (Lehtonen, Andrighetto/PP) 3:0. 34. Riedi (Sigrist) 4:0. 40. Baltisberger (Zehnder, Kukan) 5:0. 55. Zadina (Knak) 5:1. 57. Baechler (Marti, Henry) 6:1.