Sie würden grundsätzlich gutes Hockey spielen, «aber wir müssen etwas smarter sein, um den letzten kleinen Push zu erhalten», sagte Biel-Goalie Harri Säteri nach den ersten beiden Niederlagen der Seeländer. Dieser Push ist einer Dringlichkeit ausgesetzt, denn in Spiel 3 geht es für die Bieler bereits darum, sich nicht schon den ersten Matchpucks gegen die ZSC Lions auszusetzen und in eine aussichtslose Lage zu manövrieren.
Doch dieser siebte Versuch in dieser Saison, die Zürcher endlich zu schlagen, geht ebenso schief wie die sechs vorangegangenen. Und keine Niederlage ist so brutal wie diese. Die Seeländer bekommen für ihre Energieleistung keinen Lohn, liegen in der Viertelfinal-Serie nun mit 0:3 zurück und spielen am Freitag vor heimischem Anhang gegen das Saisonende.
Hrubec sieht unglücklich aus
Säteri hatte bei der 1:3-Niederlage am Montag für Aufsehen gesorgt, als er bei einem eigentlich harmlosen Schuss von Dean Kukan ein Ei kassierte, den Puck aus seiner Fanghand rutschen und ins Tor fallen liess. Und man mag es kaum glauben – dieses Mal macht ZSC-Goalie Simon Hrubec den Säteri, lässt einen Schuss von Viktor Lööv genauso aus seiner Fanghand rutschen und ins Tor fallen. Zuvor hatte Säteri mehrfach mit starken Paraden die Zürcher Führung verhindert – und so liegt dann also plötzlich der Aussenseiter nach 17 Minuten in Führung.
Die Reaktion der ZSC Lions? Zunächst lassen sie ihre Chancen weiterhin liegen, verlieren deswegen aber nicht den Kopf, sondern bleiben geduldig. Bis sie es in der 35. Minute dann erstmals klingeln lassen. Yannick Weber fasst sich mit einem platzierten Kracher ein Herz, Kollege Rudolfs Balcers nimmt Säteri vor dem Tor die Sicht – das 1:1. Da nicht mehr auf dem Eis ist Schiri Micha Hebeisen, er verletzt sich und muss ab dem zweiten Drittel durch Ersatzmann Stefan Fonselius ersetzt werden.
Die Partie wird in der Folge etwas rustikaler. Mike Künzle wird (ungestraft) von Dario Trutmann niedergemäht und rächt sich (bestraft) an Christian Marti. Tore haben diese Scharmützel keine zur Folge. Aber Künzle ist dann auch daran beteiligt, als Damien Brunner in der 55. Minute zum 2:1 für Biel trifft. Und danach überschlagen sich die Ereignisse.
ZSC-Glück in drei Szenen!
Zunächst verhindert Denis Malgin den Bieler Treffer ins leere Tor – aber nur, weil er zuvor den Stock gebrochen hat, zurückeilt, um einen neuen zu holen und dadurch schnell genug ist, um den Puck noch abfangen zu können. Und später trifft Denis Hollenstein dann tatsächlich noch zum 2:2 – auf kuriose Weise. Ein neuerlicher Kracher von Weber wird von seinem Knie noch abgelenkt – der «Zett» wird vom Glück geküsst und rettet sich in die Verlängerung!
Trotz diesem Nackenschlag tritt Biel dort wieder erstaunlich mutig auf, hat zu Beginn die besseren Chancen. Doch dann macht sich allmählich bemerkbar, dass die Seeländer unlängst schon zwei Play-In-Serien hinter sich gebracht haben, die Kraft lässt nach und der ZSC gewinnt deutlich die Oberhand. Zu Beginn der zweiten Verlängerung starten die Bieler zwar nochmals ein kurzes Feuerwerk. Doch dieses unterbinden die Zürcher dann in der 88. Minute resolut – mit dem Siegestor. Captain Patrick Geering schiesst, Yannick Zehnder sorgt für den genialen Ablenker – um 23.33 Uhr bricht in der Swiss Life Arena der kollektive ZSC-Jubel aus.
Fans: 12'000.
Tore: 17. Lööv 0:1. 35. Weber (Malgin) 1:1. 55. Brunner (Cunti, Künzle) 1:2. 60. Hollenstein (Weber) 2:2 (ohne Goalie). 88. Zehnder (Geering) 3:2.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 38 | 18 | 72 | |
2 | EV Zug | 39 | 31 | 68 | |
3 | ZSC Lions | 35 | 31 | 67 | |
4 | SC Bern | 39 | 17 | 67 | |
5 | HC Davos | 39 | 19 | 66 | |
6 | EHC Kloten | 40 | -10 | 62 | |
7 | HC Fribourg-Gottéron | 39 | -2 | 59 | |
8 | EHC Biel | 38 | 0 | 55 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 38 | -8 | 53 | |
10 | SCL Tigers | 38 | -1 | 51 | |
11 | Genève-Servette HC | 37 | -3 | 50 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 39 | -21 | 50 | |
13 | HC Lugano | 37 | -23 | 45 | |
14 | HC Ajoie | 38 | -48 | 36 |