Es ist angerichtet für einen knackigen Showdown in diesem Viertelfinal-Duell. Die SCL Tigers gleichen mit dem 3:2-Heimsieg die Serie aus. Und weil Spiel Nummer 6 viel Action bietet, heizt sich die Stimmung für die Entscheidung vom Dienstag schon mal richtig auf. Viele haben sich ihre Fehden zurechtgelegt. Tigers-Finne Mäenalanen ist dermassen aufgeladen, dass er einfach jeden Lausanner gnadenlos aus dem Weg räumt, der ihm in die Quere kommt.
Der Grund: Landsmann Riikola muss taumelnd vom Eis (6.), nachdem ihn LHC-Verteidiger Marti hinter dem Kasten mit einem harten Check in die Bande wuchtet. Dass er ohne Strafe bleibt, rächt Mäenalanen im Laufe des Spiels immer mal wieder – auch nachdem Riikola Minuten später wieder aus der Kabine zurückkehrt.
Pasches Katastrophen-Start
Er kann es sich leisten. Denn die Emmentaler führen dank eines Doppelschlags in den Startminuten mit 2:0. Sie erwischen die Westschweizer eiskalt. Allen voran Verteidiger Sklenicka. Der Tscheche ist bei beiden Gegentoren nicht auf seinem Posten. Goalie Pasche lässt Mäenalanens Schuss aus spitzem Winkel rein, das 2:0 durch Lapinskis ist erst der zweite Schuss der Langnauer aufs Gehäuse.
Was sie in diesem Duell konsequent machen: Sie stören die Lausanner früh, in der neutralen Zone werden sie von der Scheibe getrennt. Ein schmucker Aufbau wird für sie enorm schwierig.
Charlins gelungenes Playoff-Debüt als Startgoalie
Der Anschlusstreffer fällt in die Sparte Zufall. Bei einer Parade von Rückkehrer Charlin (nach Knie-Verletzung) prallt der Puck an Martis Rücken und von dort ins Tor. Ansonsten aber ist Charlin, für den es das Playoff-Debüt als Startgoalie ist, auf seinem Posten. Von seinen Vorderleuten wird der 24-Jährige gut abgeschirmt, damit Abpraller vorwiegend nicht zur Beute der Westschweizer werden. Geht Lausanne da zu zaghaft zu Werke und drückt zu wenig auf den Ausgleich?
Die Tigers bleiben hartnäckig. Flavio Schmutz setzt nach seinem Abschluss nach und wird belohnt: Den Abpraller schiebt er zwischen den Schonern hindurch zur Entscheidung ins Tor. Das Lausanner Aufbäumen kommt zu spät. Der zweite Gegentreffer fällt, weil für einmal kein Langnauer die Gefahrenzone absichert.
Wie die Chancen der Tigers fürs siebte Spiel und eine Halbfinal-Sensation stehen? Intakt nach diesem leidenschaftlichen Auftritt. Allerdings sollten keine Erinnerungen an den Viertelfinal 2019 wach werden: Damals kassieren die Emmentaler in Showdown in Lausanne eine 1:8-Klatsche.
Fans: 6050 (ausverkauft).
Tore: 1. Mäenalanen (Malone) 1:0. 3. Lapinskis (J. Schmutz, Zanetti) 2:0. 20. Marti (Bozon) 2:1. 50. F. Schmutz 3:1. 60. Riat (Suomela) 3:2.