Stéphane Charlin ist zurück! Der Hexer der Tigers. Vorerst nur als Türchenöffner. Aber die Frage, wie fit ein Goalie sein muss, damit er als Ersatz nominiert werden kann, bleibt offen. Auch die Frage, ob Vili Saarijärvi in der 17. Spielminute besser abgezogen statt zu Mäenalanen gespielt hätte, drängt sich auf. Sein Pass verheddert sich auf jeden Fall in den Schlittschuhen seines Landsmanns. Lausanne führt zuerst die etwas feinere Klinge, die Tigers überzeugen wie gewohnt mit Angriffslust. Zählbares bleibt vorerst aus, man will sich offenbar nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Geknüttelt wird diskret, vielleicht weil Lausanne auf Aggressivleader Tim Bozon verzichten muss. Allenspach muss einen Check von Marti wegstecken, ansonsten gibt es die handelsüblichen Schubsereien vor den Toren.
Die Anzeigetafel meldet sich kurz nach Beginn des zweiten Abschnitts ein erstes Mal: Topskorer Rohrbach hat die Emmentaler in Führung geballert. Ein Schuss, heisser als Frittenfett. Brenzlig wird es danach aber, weil der Favorit zur Sache kommt und die Schraube anzieht. In der 30. Spielminute klingelt es hinter Boltshauser am Pfosten. Auf der anderen Seite vergibt Saarela kurz darauf eine fast Hundertprozentige. Wie bereits am Montag. Dann scheppert es wieder hinter Boltshauser, wieder nur am Pfosten. Durchpusten. Lausanne drückt auf den Ausgleich (was sollen sie auch sonst tun?), kommt bis zur 40. Spielminute aber nicht an Boltshauser und seinen Pfosten vorbei.
Dann kommt die verrückte Minute: Schmutz, Fuchs und Rohrbach treffen alle innerhalb von 60 Sekunden, die Anzeigetafel und das Volk drehen durch. Feiern, murren und wieder feiern.
Dann kommt Lausanne mit dem Messer zwischen den Zähnen, eine ordentliche Druckphase, zugegeben, aber die Anzeigetafel meldet sich nur noch einmal. Die Tigers gleichen die Serie aus.
Das Fazit? Hält Boltshauser so wie an diesem Abend, ist es egal, wie fit Charlin ist.
Ein Nachspiel wird diese Szene haben: Lausanne-Verteidiger Gavin Bayreuther rempelt in der Schlussphase Linesman Dario Fuchs von hinten um, Ellbogencheck. Das gibt Post vom Einzelrichter.
Fans: 6000
Tore: 24. Rohrbach (Pesonen) 1:0. 51. Schmutz (Saarela) 2:0. 52. Fuchs (Rochette) 2:1. 52. Rohrbach (Pesonen, Riikola) 3:1. 58. Hügli (Sklenicka) 3:2 (Lausanne ohne Torhüter).