Die Saison endet für den SCB mit einer herben Enttäuschung. Die Aufholjagd in der Zähringer Derby-Serie bleibt ein Muster ohne Wert. Die Berner müssen weiterhin auf den ersten Sieg in einer Playoff-Serie seit dem Titel 2019 warten. Fribourg feiert derweil den Einzug in den Halbfinal, wo nun ab Samstag das nächste Derby gegen Lausanne wartet.
Zu Beginn merkt man, dass keiner jenen Fehler machen will, der zur Reservation für die Ferien werden kann. Die Fribourger, die dem SCB am Montag mit ihrem Forechecking Kopfschmerzen bereiteten, beginnen passiv, während das Heimteam die Initiative ergreift, ohne dabei das Visier hochzuklappen.
Leuenbergers richtige Wahl
Im Mittelabschnitt fallen dann doch Tore. Und alle auf der gleichen Seite. Nachdem Marc Marchon, zuletzt noch Doppeltorschütze und SCB-Retter, in zwei Versuchen den Puck nicht über Goalie Berras Schoner bringt, klingelt es kurz darauf bei SCB-Keeper Wüthrich. Erst erhält Moser keinen Support und geht den Drachen in die Falle. Sutter drückt ab und Ljunggren, der sich zu leicht gegen Kreis durchsetzen kann, lenkt den Schuss zur Führung der Gäste ab. Ausgerechnet der Schwede, der seine Karriere in der Heimat vor allem auf zweithöchster Ebene verbrachte und seit letzter Saison für Thurgau stürmt. Die Entscheidung von Leuenberger, den Ersatz für den verletzten De la Rose dem nach einer Sperre wieder verfügbaren Borgman vorzuziehen, ist somit goldrichtig.
Der Schlag sitzt. Und Gottéron setzt nach. Gunderson spielt Verteidiger-Kollege Rathgeb, den Scherwey aus den Augen verliert, an. Und der Mann, der die Provokationen von SCB-Topskorer Merelä nach der letzten Partie verurteilt und sich mit den Bernern angelegt hatte, trifft. Rache ist süss. «Es gefällt mir überhaupt nicht, was er gegenüber unseren Fans gemacht hat», hatte Rathgeb gesagt und lachend angefügt: «Es würde die Berner viel mehr schmerzen, wenn wir uns in Bern für den Halbfinal qualifizieren würden.» Und so kommts.
Damit nicht genug: Streule legt zum 3:0 nach. Sein Schuss wird noch von Untersanders Schlittschuh abgelenkt. Der SCB, der am Montag einen 0:2-Rückstand weggesteckt hatte, kann dieses Mal das Blatt nicht mehr wenden. Für Leuenberger muss es eine besondere Genugtuung sein, nachdem er beim SCB nie zum Zug kam, nachdem er den Klub 2016 als Nothelfer zum Titel geführt hatte. Rache ist süss.
Tapola geht früh all-in
Weil SCB-Coach Tapola seinen Goalie schon zehn Minuten vor Schluss erstmals durch einen sechsten Feldspieler ersetzt und Moser verkürzt, kommt noch einmal Stimmung und Spannung auf, ehe Lilja im Powerplay ins leere Tor trifft.
Das Berner Publikum honoriert den Versuch des Teams, mit aller Macht die Wende noch erzwingen zu wollen.
Fans: 17'031 Fans (ausverkauft).
Tore: 26. Ljunggren (Sutter, Nicolet) 0:1. 33. Rathgeb (Gunderson) 0:2. 36. Streule (Sörensen, Schmid) 0:3. 52. Moser (Lehmann, Baumgartner/ohne Goalie) 1:3. 58. Lilja (Streule/PP) 1:4 (ins leere Tor).