Der EVZ schreibt Geschichte! Noch nie hat eine Mannschaft nach einem 0:3-Rückstand in einer Final-Serie noch den Pokal geholt. Den Zugern gelingt dieses Kunststück. Oder wie es Carl Klingberg simpel ausgedrückt hat: «Wir haben gegen Lugano und Davos viermal in Serie gewonnen, warum also nicht auch gegen Zürich?»
Ja, warum eigentlich nicht? Dass die Lions nach 62 Sekunden EVZ-Keeper Leonardo Genoni schon mit dem ersten Schuss erwischen, drückt nur kurz auf die Stimmung. Aber nicht auf die Entschlossenheit der Titelverteidiger. Allerdings packen die Zürcher ein starkes Startdrittel aus, mit hohem Tempo und guter Präsenz. Es gelingt ihnen, die Zuger arg unter Druck zu setzen.
Für den Ausgleich reichen dem EVZ 31 Sekunden Powerplay. ZSC-Verteidiger Weber hatte zuvor einen späten Ellbogencheck gesetzt bei Gegner Gross. Für die Führung brauchen die Zuger 50 Sekunden im nächsten Überzahlspiel.
Simion und Herzog im Aufwind
Mit Simion und Herzog treffen zwei Spieler, die seit der Linienumstellung von Trainer Tangnes im Aufwind sind. Herzog kam für Hofmann in den Paradesturm. Seither hat Simion sechs (!) Tore geschossen in dieser Final-Serie, Herzog zwei.
ZSC-Trainer Grönborg hingegen hat in der Finalissima den möglichen Joker nicht gezogen und auf einen Wechsel zu Quenneville für Azevedo verzichtet. Der Kanadier dankt es zwar mit dem 1:0, aber mehr gelingt den Söldnern im finalen Duell nicht.
Der Star-Sturm mit Malgin und Andrighetto wirbelt zwar, doch die Zuger verlieren kaum die Kontrolle über ihn. Wie auch nicht über das Spiel. Und schon gar nicht das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, den vierten Zürcher Meisterpuck abzuwehren. Dem EVZ gelingt die erst dritte Titelverteidigung in diesem Jahrhundert nach Bern (2017) und Zürich (2001).
Der siebte Meistertitel für Genoni
Die beeindruckendste Geschichte allerdings schreibt EVZ-Goalie Leonardo Genoni: Der 34-Jährige holt den siebten Titel der Karriere! Stand Genoni in einem Final, hat er ihn gewonnen. Bei dieser wundersamen Wende kassiert der Meistergoalie in den vier letzten Spielen bloss drei Gegentore.
Fans
7200 (ausverkauft).
Die Tore
2. Azevedo (Roe, Noreau) 0:1. 18. Simion (Jan Kovar/PP) 1:1. 34. Herzog (Simion, Jan Kovar/PP) 2:1. 60. Simion (Herzog) 3:1 (ins leere Tor).
Die drei Besten
*** Dario Simion (Zug)
** Fabrice Herzog (Zug)
* Dominik Schlumpf (Zug)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 45 | 28 | 87 | |
2 | ZSC Lions | 43 | 34 | 82 | |
3 | SC Bern | 46 | 17 | 78 | |
4 | EV Zug | 45 | 33 | 77 | |
5 | HC Davos | 44 | 20 | 75 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 45 | 2 | 72 | |
7 | EHC Kloten | 46 | -16 | 68 | |
8 | SCL Tigers | 46 | 6 | 66 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 45 | -14 | 62 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 45 | -11 | 61 | |
11 | EHC Biel | 44 | -6 | 58 | |
12 | HC Lugano | 45 | -21 | 57 | |
13 | Genève-Servette HC | 44 | -16 | 54 | |
14 | HC Ajoie | 45 | -56 | 45 |