Mit Antti Suomela kehrt der Topskorer nach seiner leichten Hirnerschütterung in die Aufstellung zurück. Und mit ihm die Hoffnung auf mehr Effizienz vor dem Fribourg-Tor für die nach der 1:2-Niederlage im Halbfinal-Startspiel unter Zugzwang geratenen Lausanner. Ein Hauptdarsteller ist der Finne zwar nicht direkt – aber die Waadtländer drücken von der ersten Sekunde an auf die Tube, lassen Fribourg kaum Luft zum Atmen.
Lausannes Startfurioso wird dann kurz unterbrochen, als Jiri Sekac Fribourg-Verteidiger Mauro Dufner den Stock ins Gesicht rammt (unbedarft oder doch vorsätzlich?) und für 4 Minuten auf die Strafbank wandert. Doch als sich die Fribourger Powerplay-Formation um Marcus Sörensen müde gespielt hat, nutzt dies Michael Raffl nach einem brillanten Pass von Christian Djoos eiskalt aus, trifft in Unterzahl.
Lausanne-Tor trotz zu vielen Spielern auf dem Eis
Nur hätte der Treffer nicht zählen dürfen, da sich auf Lausanner Seite zu viele Spieler auf dem Eis befanden – Raffl hüpfte zu früh aufs Eis und nahm dann auch gleich noch den Puck an. Speziell: Bei der 0:1-Heimniederlage im Viertelfinalspiel 5 gegen Davos wurde Lausanne beim einzigen Tor noch Opfer von einem ungeahndeten Wechselfehler. Nun profitieren die Waadtländer davon, dass ein solcher von den Schiris übersehen wird.
Lausanne gibt nach dem aufgrund der Umstände glücklichen Führungstreffer aber keine Ruhe und powert unter hoher Intensität weiter, als gäbe es kein Morgen. Das 2:0 ist die logische Folge, allerdings ist auch dieser Treffer umstritten, weil vor Sekacs Schuss ins Glück Fribourgs Sandro Schmid beim Bully vom Stock von Ken Jäger getroffen wird. Nichtsdestotrotz ist diese Führung hochverdient – Lausanne hat alles im Griff.
Ein offener Schlagabtausch beginnt
Bis Fribourg in Überzahl plötzlich durch Marcus Sörensen der Anschlusstreffer gelingt und die Partie kippt. Lausanne verliert seine Souveränität, Fribourg kommt immer besser in Fahrt und durch den starken Ryan Gunderson zum 2:2. Die Uhren werden in dieser wilden Partie innert drei Minuten wieder auf null gestellt – ein offener Schlagabtausch beginnt und zwingt die beiden Teams in die Verlängerung.
Heftige Kollision zwischen Glauser und Bertschy
Dort hat zunächst Andrei Bykov den Matchpuck auf dem Stock, findet aber in Connor Hughes, der bei Lausanne nach seiner Pause in Spiel 1 wieder im Tor steht, seinen Bezwinger. Ehe auch Fribourgs Reto Berra gegen Tim Bozon eine Wunder-Parade auspackt. Der nächste Schocker ist dann ein fürchterlicher Zusammenstoss zwischen Andrea Glauser und seinem ihm mit Vollgas entgegenkommenden Schwager Christoph Bertschy. Lausannes Nati-Verteidiger Glauser muss an seinem 28. Geburtstag gestützt vom Eis geführt werden. Aber kehrt wenige Minuten später tatsächlich wieder zurück. Bertschy kommt derweil straffrei davon, was auf Lausanner Seite für rote Köpfe sorgt.
Der offene Schlagabtausch geht in die zweite Verlängerung, aus dem Mittwoch in der Vaudoise Aréna wird ein Donnerstag, doch es braucht auch noch eine dritte Verlängerung. Bis dann Jason Fuchs nach 106 Minuten und 44 Sekunden ein Einsehen hat. Und um 00.39 Uhr nach toller Vorarbeit von Robert Kovacs zum 3:2 trifft. Es ist die drittlängste Partie der Schweizer Playoff-Geschichte – den Rekord hält Servette – Bern (2:3) aus dem Jahr 2019 mit 117 Minuten und 43 Sekunden.
Fans: 9600.
Tore: 11. Raffl (Djoos/SH) 1:0. 25. Sekac (Jäger/PP) 2:0. 32. Sörensen (Gunderson/PP) 2:1. 35. Gunderson (Sörensen, Bykov) 2:2. 107. Fuchs (Kovacs) 1:1.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |