Ein Overtime-Sieg kurz vor Mitternacht kann offenbar so richtig munter machen. Gottéron startet nach dem Sieg vom Donnerstag zu Hause perfekt. Der schwedische Verteidiger Borgman prescht nach vorne, lässt Lausannes Glauser ins Leere laufen, schiesst und Schmid verwertet den Abpraller. Erst 30 Sekunden sind gespielt.
Doch mehr als diesen Treffer kann Gottéron aus seiner dynamischen Startphase nicht mitnehmen. Und als die Gäste erstmals in Überzahl spielen können, gelingt ihnen der Ausgleich. Verantwortlich dafür ist die Paradelinie um den finnischen Topskorer Suomela, die bisher in den Playoffs noch nicht wunschgemäss zur Geltung kommt. Oksanen reagiert dabei nach einem Direktschuss von Riat am schnellsten und staubt ab.
Sprungers 400. NL-Treffer
Auch im zweiten Abschnitt erwischt Fribourg den besseren Start. Topskorer Sörensen erzielt im Powerplay das 2:1. Den Lausannern, denen neu die verletzten Raffl, Bozon und Hügli sowie der kranke Marti fehlen, gelingt es dann aber, das Spiel in die Hand zu nehmen. Für den Ausgleich braucht es aber einen Stockbruch von Mottet, der Fuchs zusätzlichen Platz verschafft. Der wohl noch abgelenkte Distanzschuss des Stürmers landet im Tor, weil sowohl Kahun als auch Pajuniemi dem Goalie Berra die Sicht rauben.
Doch erneut kann sich Gottéron auf seine Oldies verlassen. Nach einem abgewehrten Schuss der Waadtländer zieht Sprunger los, geht widerstandslos an Frick, der sich ihm ungeschickt in den Weg stellen will, vorbei und nutzt Glauser als Screen, um Pasche mit einem wuchtigen Schuss zu bezwingen. Es ist der 400. NL-Treffer des inzwischen 39-Jährigen. Der Captain war es bereits gewesen, der das Spiel in Lausanne zwei Tage davor in der zweiten Verlängerung entschieden hatte.
Riat-Ausgleich fünf Sekunden vor der Sirene
Danach hat Gottéron alles im Griff – bis Borgman in den Schlusssekunden die Nerven verliert. Sklenicka kann seinen Befreiungsversuch aus der Luft pflücken und Riat bedienen, der fünf Sekunden vor Schluss ausgleicht.
So müssen die Fribourger zum sechsten Mal in diesen Playoffs in die Overtime. Und lange haben sie am späten Ausgleich zu knabbern. Doch in der zweiten Verlängerung sticht der Joker. Und diesmal ist es nicht einer der Alten, der die Kohlen für die Drachen aus dem Feuer holt. Mit einem Energieanfall erläuft sich der 19-jährige Dorthe, der als 13. Stürmer zum Einsatz kommt, den Puck und hämmert ihn in der 82. Minute ins Tor. Somit geht Fribourg in der Serie 3:1 in Führung und hat drei Final-Pucks.
Fans: 9262 (ausverkauft).
Tore: 1. Schmid (Borgman, Sörensen) 1:0. 16. Oksanen (Riat, Suomela/PP) 1:1. 21. Sörensen (Gunderson, Schmid/PP) 2:1. 35. Fuchs (Pajuniemi) 2:2. 39. Sprunger (Diaz) 3:2. 60. Riat (Sklenicka, Suomela/ohne Goalie) 3:3. 82. Dorthe (Walser, Bertschy) 4:3.