Zuerst musste im Kampf um den letzten Play-In-Platz Langnaus Thierry Paterlini dran glauben. Anschliessend in der ersten Play-In-Runde kein Geringerer als Meistertrainer Jan Cadieux mit Servette. Und jetzt im Stechen um den letzten Playoff-Platz mit Ambris Luca Cereda, der Mann, der für viele Schweizer Trainer das Vorbild ist. Biels Sportchef Martin Steinegger ist als Interimslösung der grosse Schweizer Trainerschreck.
Auf dem absoluten Tiefpunkt, als Biel in einem an Leistungsverweigerung grenzenden Spiel mit 0:5 gegen die SCRJ Lakers verloren hatte und Trainer Petri Matikainen gefeuert werden musste, hatte er die Mannschaft übernommen. Und das Steuer auf imponierende Weise herumgerissen. In den sieben Spielen unter ihm hat Biel immer gepunktet und nun auf den letzten Drücker die Playoff-Qualifikation und somit das Saisonziel über Umwege doch noch erreicht.
Es wird allmählich schwierig für Steinegger, aus dieser Nummer wieder rauszukommen und Argumente dafür zu finden, dass er nicht über die Saison hinaus Trainer bleiben sollte. Zwar hat der ehemalige Nati-Verteidiger es nie gänzlich ausgeschlossen, dass dies eine Möglichkeit sei. Aber zeigte sich dennoch stets überzeugt davon, dass er sich nach dieser Saison wieder auf Trainersuche begeben wird. Daran muss inzwischen wegen seines eindrücklichen Erfolgsausweises ernsthaft gezweifelt werden.
Jetzt wartet Quali-Sieger ZSC
Als Nächstes kann sich Steinegger in den Playoff-Viertelfinals mit Marc Crawford an einem erfolgreichen, früheren NHL-Coach messen. Wobei er da letzte Saison schon erfolgreich reingeschnuppert hat, als er den wieder an Krebs erkrankten und dadurch nicht immer verfügbaren damaligen Biel-Trainer Antti Törmänen auch beim sensationellen 4:0-Sieg in der Halbfinal-Serie über die ZSC Lions vertrat. Die Bieler werden zwar in der Neuauflage des Duells gegen den souveränen Quali-Sieger aus Zürich der grosse Aussenseiter, aber mit dem wieder gefundenen Selbstvertrauen auch ein nicht zu unterschätzender Widersacher sein.
Weiter gestärkt haben die Bieler dieses mit dem 4:2-Sieg im entscheidenden Play-In-Spiel auswärts in Ambri. Von der ersten Minute an übernehmen sie da das Kommando. Ein Doppelschlag von Tino Kessler (9.) und Elvis Schläpfer (10.) wird für die Tessiner zur grossen Hypothek. Doch sie stecken nicht auf, finden durch einen frechen Shorthander von Manix Landry (25.) in die Partie zurück und lassen Biel leiden. Doch dann sorgt Gaëtan Haas mit dem 3:1 (34.) für den Befreiungsschlag – es ist bereits das fünfte Tor des Bieler Captains in dieser Saison gegen Ambri. Laurent Dauphins erneutes Anschlusstor (54.) kommt letztlich zu spät und Mike Künzle macht mit einem Schuss ins leere Tor zum 4:2 alles klar.
Für Ambri geht damit eine gute Saison zu Ende, der mit der knapp verpassten Playoff-Qualifikation einzig das Tüpfelchen auf dem I gefehlt hat. Es wird die Leventiner aber trotzdem heftig schmerzen, nach der verlorenen Derby-Serie gegen Lugano, auch die zweite Play-In-Chance gegen Biel nicht genutzt zu haben.
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Tore: 9. Kessler (Rathgeb, Lööv) 0:1. 10. Schläpfer (Haas, Rajala) 0:2. 25. Landry (Heed/SH) 1:2. 34. Haas (Yakovenko, Hofer) 1:3. 54. Dauphin (Heed) 2:3. 60. Künzle (Schläpfer, Forster) 2:4 (ins leere Tor).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |