Damit ist für den EHC Biel eine komplizierte Saison in den Playoffs im Eilzugstempo zu Ende gegangen. Zu schämen brauchen sich die Seeländer dafür aber nicht. Sie hielten gegen den Quali-Sieger tapfer dagegen und waren in den ersten drei Spielen ebenbürtig. Aber sie hatten nicht das Glück, das ihnen beim letztjährigen 4:0-Halbfinal-Triumph gegen denselben Gegner noch hold war, und konnten so das Momentum nie auf ihre Seite holen.
Nach desolaten Vorstellungen und der Entlassung von Fehlbesetzung Petri Martikainen vor einem Monat, hat Sportchef Martin Steinegger als Interimstrainer das Feuer neu entfacht und noch gerettet, was zu retten war. Unter ihm schaffte es Biel auf den letzten Drücker noch in die Play-Ins und schaltete dort Meister Servette und Ambri aus. Die breit aufgestellten und auch mit breiter Brust auftretenden ZSC Lions waren letztlich jedoch eine Nummer zu gross für die Seeländer. Diese können aber immerhin für sich beanspruchen, dass sie von jenen Teams, die vergangene Saison bis Ende April in den Playoffs im Einsatz waren oder diese Saison Energie in der Champions League verdaddelt haben, am weitesten gekommen sind.
Grant schickt Biel in die Ferien
Die ZSC Lions bedeuten nach 23 Profi-Jahren auch die Endstation für Beat Forster (41). Ausgerechnet gegen die ZSC Lions, die der sechsfache Meister 2008 mitten in der Saison fluchtartig verlassen hatte, schliesst sich der Kreis seiner Karriere. Während sich der Appenzeller nun in den Ruhestand begibt, haben die Zürcher nach dem achten Sieg in Folge gegen Biel den vierten Halbfinal-Einzug in Serie geschafft. Und begeben sich nun erstmal wieder in den Wartemodus, bis dann irgendwann nächste Woche ihr nächster Gegner feststeht. Keine so schlechte Ausgangslage.
Die Bieler starten zwar entschlossen in die Partie, doch als Robin Grossmann beim ersten Zürcher Powerplay ein Eigentor produziert, ist das ein erster Dämpfer. Der «Zett» bleibt beharrlich, und als Derek Grant nach einem Schuss von Denis Hollenstein für den Abpraller bereitsteht und bereits seinen zweiten Treffer an diesem Abend erzielt (auch beim 1:0 war er offizieller Torschütze), wird es für den Gastgeber immer schwieriger.
Der glänzend aufgelegte Grant verpasst in der Folge einen lupenreinen Hattrick, als er am Lattenkreuz scheitert. Die ZSC Lions haben alles im Griff und die zu fehlerhaften Bieler hoffen auf irgendeinen Lucky Punch, der ihnen nochmals neues Leben gibt. Doch der bleibt aus. Stattdessen entscheidet Biel-Spezialist Hollenstein, der gegen die Seeländer einmal mehr in einem wichtigen Spiel trifft, mit dem 3:0 das Spiel und die Serie. Grant macht anschliessend mit seinem dritten Tor noch den Deckel drauf.
Fans: 6408
Tore: 4. Grant (Andrighetto, Kukan/PP) 0:1. 15. Grant (Hollenstein) 0:2. 45. Hollenstein (Fröden) 0:3. 60. Grant 0:4 (ins leere Tor).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |