Wie schwer wiegt der psychologische Nachteil für Ambri, nachdem es in der emotionalen Derby-Play-In-Serie gegen Lugano eine bittere Niederlage einstecken musste? Und wie gross ist der Vorteil von Biel, das währenddessen Meister Servette in die Ferien geschickt und in den letzten fünf Spielen immer gepunktet hat? Es sind die Schlüsselfragen vor diesem Duell um den letzten Playoff-Platz. Zusätzlich erschwerend für Ambri kommt dazu, dass es diese Saison mit Biel seine liebe Mühe hatte und die letzten drei Duelle verloren hat. Als wahrer Ambri-Spezialist stach bei den Seeländern dabei Captain Gaëtan Haas heraus – vier seiner zwölf Saisontore in der Quali erzielte er gegen Ambri.
Ambris Blitzstart
«Wir müssen aufstehen und kämpfen», hatte Ambri-Trainer Luca Cereda im Vorfeld gefordert. Für diesen Kampf wartet er in der Aufstellung mit einer Überraschung auf. Statt Stammgoalie Janne Juvonen schenkt er im Tor Benjamin Conz das Vertrauen – dafür rückt Jared McIsaac als dritter ausländischer Verteidiger ins Team. Und Ambri legt mit diesem neuen Gesicht frei von irgendwelchen Komplexen einen Blitzstart hin. Nach einem kernigen Schuss von Jesse Virtanen kann Goalie Harri Säteri den Puck nicht kontrollieren und verursacht einen Abpraller, Manix Landry reagiert auf diesen reaktionsschneller als der bei ihm stehende Biel-Rückkehrer Yannick Rathgeb – die Führung für die Leventiner.
Biel ist mal wieder in Rückstand, wie schon in den letzten drei Spielen, aber lässt sich dadurch nicht nervös machen. Die Seeländer haben eigentlich mehr vom Spiel, aber Ambri setzt immer wieder Nadelstiche. Michael Spacek hat genauso das 2:0 auf dem Stock wie Laurent Dauphin. Und Conz? Der startet vorzüglich in die Partie, muss sich dann bei Spielmitte aber doch ein erstes Mal bezwingen lassen. Nach einer bemerkenswerten Aktion: So hämmert Tino Kessler den Puck in Richtung Ambri-Tor, zerlegt dabei aber seinen Stock. Geistesgegenwärtig reicht ihm Materialwart Pascal Stoller an der Bande sogleich einen neuen – Sekunden danach hämmert Kessler erneut drauflos und trifft! Dafür kriegt Stoller vom Torschützen zum Dank eine Umarmung und hätte sich eigentlich auch einen Assistpunkt verdient.
Biel hat schon zweimal in Ambri gewonnen
Es entsteht ein zähes Ringen um jeden Puck und auf der Suche nach Torchancen. Ohne dabei zu viel zu riskieren – denn ein Punkt ist bei diesem Play-In-Modus bedeutend besser als keiner. Die Vorteile liegen bei Biel, aber weil Überraschungsmann Conz bis zum Schluss überragend hält und Haas für einmal gegen Ambri nicht trifft, bleibt es beim 1:1. Ein Erfolgserlebnis für die Leventiner – aber auch ein Resultat, das Biel sämtliche Optionen für das Rückspiel vom Mittwoch offenlässt. Die bisherigen zwei Auswärtsspiele diese Saison in Ambri haben die Seeländer gewonnen (5:2, 3:2).
Fans: 6408.
Tore: 3. Landry (Virtanen, Zwerger) 0:1. 30. Kessler (Brunner, Rathgeb) 1:1.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |