Mit dem historischen ersten Titel vor Augen bekommt Servette plötzlich das Nervenflattern. Dabei beginnt für die Genfer alles nach Plan. Im Gegensatz zu den ersten beiden Heimspielen schafft es Biel nicht, zu Beginn Dampf zu machen und vorzulegen.
Servette kriegt das Spiel gut in den Griff und schaltet nach einem Puckverlust von Verteidiger Schneeberger in der Offensivzone und einem missglückten Nachsetzen von Cunti mit geometrischer Präzision um. Hartikainen wartet geduldig mit dem Puck. Jooris zieht an den hinteren Pfosten und damit den zurückeilenden Cunti aus dem Zentrum. Dadurch wird der Raum frei für Omark, der sofort von seinem ehemaligen WG-Partner in Oklahoma angespielt wird. Der schwedische Filigrantechniker hat dann keine Mühe, Goalie Säteri zu bezwingen.
Biel versucht zwar, sofort auf den Gegentreffer zu reagieren. Die Angriffsversuche sind zu hektisch und zu ungenau.
Trainer Törmänen, der sich am Samstag bei der 1:7 Klatsche in Genf mit seinen Umstellungen verpokert hatte, versucht es für das Spiel der letzten Chance wieder mit seiner Standard-Formation. Der schwedische Goalgetter Olofsson, der im rauen Klima der Playoffs nicht mehr auf sein gewohntes Rendement gekommen war, kehrt ins Team zurück und komplettiert den H2O-Sturm mit Hofer und Haas.
Wende im Mitteldrittel
Im Mittelabschnitt wird der finnische Coach dann aber bald wieder zu Umstellungen gezwungen. Routinier Brunner bleibt mit Rückenproblemen draussen, Hischier ersetzt ihn in der dritten Reihe, während Kessler in die erste Linie vorrückt.
Und der Bündner ist es dann auch, der mit einem energischen Antritt Verteidiger Le Coultre vernascht und in der Mitte Rajala bedient. Der finnische Topskorer zeigt seine ganze Klasse und düpiert Goalie Mayer mit einem Backhandschuss.
1:1 – und Biel will sofort mehr, stürmt kopflos an und bietet enorm viel Platz für Konter. Doch die Genfer Smirnovs und Winnik vergeben Top-Chancen. Im Gegensatz zu Luca Hischier, der seinerseits einen Konter zur Bieler Führung nutzen kann. Der ältere Bruder von NHL-Star Nico Hischier profitiert dabei von einem herrlichen, langen Pass von Delémont.
Nervenflattern bei Genf
Jetzt beginnen die Nerven bei den Genfern zu flattern. Erst geht Hartikainen auf Haas los, weil er bei einer Strafe gegen Jooris eine Schwalbe wittert. Richard tobt nach einer Charge von Rathgeb und klopft sich an seinen gelben Helm. Und Omark wütet, als Künzle eine Strafe gegen ihn herausschindet.
Nach der zweiten Pause bieten sich Biel gleich zwei Top-Chancen, doch Olofsson und Künzle vergeben sie. So bleibt das Spiel packend. Bis zum Schluss. Denn nach dem 3:1 durch Haas verkürzt Tömmernes sofort wieder. Erst Künzles Emptynetter zum 4:2 sorgt 26 Sekunden vor Schluss für Klarheit. Damit erzwingt Biel die Finalissima. Am Donnerstag gibt es in Genf einen Meister.
Biel – Servette 4:2
Fans: 6562.
Tore: 13. Omark (Hartikainen, Jooris) 0:1. 24. Rajala (Kessler, Yakovenko) 1:1. 33. Hischier (Delémont) 2:1. 55. Haas (Olofsson) 3:1. 56. Tömmernes (Filppula) 3:2. 60. Künzle (Rajala) 4:2 (ins leere Tor).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |