In den ersten Minuten hat man den Eindruck, dass Servette am Dienstag in der Verlängerung nicht nur ein Spiel verloren hat. Die Genfer stehen völlig neben den Schuhen, haben mit dem bissigen Forechecking der Bieler enorme Mühe. Die Seeländer überrollen ihren Gegner. Bereits nach 30 Sekunden brennt es vor Mayer.
Bald schlägt es beim Servette-Keeper ein. Es ist ausgerechnet Tino Kessler, der ihn bezwingt. Der Bündner war am Dienstag nach Karrers ungestraftem Check gegen den Kopf verletzt ausgeschieden.
Auch als die Genfer erstmals in Überzahl agieren, sind es die Bieler, die nach einer kuriosen Szene zu einer Riesen-Chance kommen: Der Stock von Servette-Goalgetter Hartikainen bleibt in der Bande hinter Säteris Tor stecken und der 106-Kilo-Koloss bleibt wie ein Käfer auf dem Rücken liegen. Rajala und Sallinen können den Konter fahren. Doch Sallinen bringt den Puck nicht über Mayers Schoner.
Danach gibt das Törmänen-Team das Spiel aus der Hand, leistet sich nun, wie zuvor die Genfer, Fehlpass um Fehlpass.
Coaches Challenge bringt Bieler Volksseele zum Kochen
Die Nervosität ist riesig. Nach einem Entlastungsangriff setzt Rathgeb zweimal nach. Es kommt zu Rangeleien mit Marco Maurer und Hartikainen. Als sich die Lage beruhigt hat, kommt nur einer an die Kasse: Maurer erhält eine Spieldauer-Disziplinarstrafe. Der 35-Jährige soll einen Unparteiischen beleidigt haben.
Doch die Genfer ziehen danach das Spiel auf ihre Seite. Pouliot gleicht aus. Und Winnik trifft, nachdem Rückkehrer Hischier in Überzahl schlampig die Scheibe an Richard verloren hat.
Zur Ruhe kommt das Spiel nie. Als der vermeintliche Ausgleich durch Froidevaux nach einer Coaches Challenge annulliert wird, kocht die Volksseele. Goalie Mayer hat die Präsenz von Künzle im Torraum zu einem spektakulären Sturz genutzt. Der Entscheid ist vertretbar, wenn man die (fragwürdige) Linie, die in der Schweiz in dieser Saison durchgezogen wird, zum Massstab nimmt. Mayer war bereits davor zweimal durch Theatereinlagen aufgefallen.
Der Ausgleich kommt dann im 3. Drittel doch noch, als Rajala die Bieler Powerplay-Probleme gegen Servette behebt. Nur: Eine Minute später schiesst Ex-EHCB-Stürmer Pouliot, der seinen Schweizer Pass seiner Bieler Frau verdankt, die Genfer zum Sieg.
Den Bielern bleibt der Frust und die Wut. Trainer Törmänen tobt so sehr, dass ihn die Unparteiischen in den Schlusssekunden vorzeitig in die Kabine schicken.
Fans: 6562
Tore: 7. Kessler (Rajala, Schneeberger) 1:0. 19. Pouliot (Bertaggia, Karrer) 1:1. 24. Winnik (Richard/SH) 1:2. 50. Rajala (Sallinen, Brunner/PP) 2:2. 51. Pouliot (Bertaggia, Vatanen) 2:3.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |