Das Spiel – Das Wechselprinzip bei zwei gleichwertigen Torhütern wird dann über den Haufen geworfen, wenn einer der Goalies eine heisse Phase hat. Wie beim HCD aktuell Joren van Pottelberghe. Mit dem 22-Jährigen haben die Bündner zuletzt zwei Spiele gewonnen und nur wenige Gegentreffer kassiert (2:1 gegen Genf, 3:2 gegen Rappi). Mit einem weiteren Triumph wäre Davos nach Zug das zweite Team, das das Playoff-Ticket löst.
Gegen Ambri hat Van Pottelberghe lange nur wenig zu tun. Denn bei den Leventinern fehlt mit Ösi Zwerger der talentierteste Offensiv-Antreiber. Ihre Torchancen sind lau, mit vielen Strafen bremsen sie sich zusätzlich aus.
Ambri-Trainer Luca Cereda übt sich in Geduld – in doppeltem Sinne: Der 38-Jährige kann jeden Moment zum vierten Mal Vater werden. Deshalb steht erneut Sportchef Duca neben ihm an der Bande, der im Fall der Fälle übernehmen könnte. Ceredas Auto steht vor dem Eisstadion bereit. Das ist übrigens nichts Besonderes, Cereda fährt zu den Auswärtsspielen sowieso selbst.
Bis sein Team an Schwung gewinnt, muss der Ambri-Trainer fast bis Spielmitte warten. Ein Schiri-Fehlentscheid leitet den Ausgleich ein. Bianchis Foul an Jung hinter dem HCD-Tor wird nicht geahndet, Müller gräbt den Puck unter ihm aus und erwischt den überraschten Van Pottelberghe. Zur Führung lenkt Bianchi im Powerplay einen Schuss von Müller ab, der wenig später sogar noch die mögliche Vorentscheidung auf dem Stock hat, aber den Pfosten trifft.
Ambri könnte mit seiner Rumpftruppe (9 verletzte oder kranke Stammspieler) den Strichkampf tatsächlich so richtig anheizen. Hinzu kommt kurz auch noch Goalie Manzato, der nach einem Zusammenprall mit Teamkollege Fischer und HCD-Meyer verletzt raus muss.
Doch die Leventiner halten das Tempo nicht. Mit seinem zweiten Treffer rettet Palushaj die Bündner in die Verlängerung. Doch es braucht ein langes Penaltyschiessen für die Entscheidung. Dort sorgt der Schwede Tedenby für einen Zungenschnalzer mit seiner Ausführung – Prädikat Weltklasse!
Der Beste – Tedenby (Davos). Allein sein Penalty war das Eintrittsgeld wert.
Die Pflaume – Plastino (Ambri). Mit seinem Stellungsfehler ermöglicht er Davos den Ausgleich.
Tore – 9. Palushaj (Kienzle, Meyer) 1:0. 29. Müller 1:1. 38. Bianchi (Müller, Fohrler/PP) 1:2. 56. Palushaj (Lindgren, Nygren) 2:2. – Penalties: D’Agostini –, Ambühl –; Flynn –, Palushaj –; Müller 0:1, Tedenby 1:1; Sabolic –, M. Wieser –; Hinterkircher –, Aeschlimann –; Tedenby –, Müller –; Palushaj –, D’Agostini –; Ambühl –, Flynn –; Tedenby 2:1, Müller –.
Auf Twitter trauen die User beim Anblick des grandiosen Tedenby-Penaltys kaum ihren Augen. Hier ein paar Reaktionen …
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 23 | 25 | 46 | |
2 | ZSC Lions | 21 | 22 | 43 | |
3 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
4 | SC Bern | 24 | 13 | 39 | |
5 | EHC Kloten | 23 | 4 | 38 | |
6 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
7 | EHC Biel | 23 | -2 | 34 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 21 | -15 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 23 | -12 | 28 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 21 | -12 | 27 | |
12 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
13 | Genève-Servette HC | 19 | -3 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 22 | -35 | 18 |