BLICK: Herr Lüthi, bereuen Sie es schon, mit Trainer Kari Jalonen verlängert zu haben?
Marc Lüthi: Nein. Wieso sollte ich?
Weil der SCB seither 4 von 6 Spiele verloren hat und unter den Strich gefallen ist. Wieso haben Sie nicht zugewartet?
Wir wollen Stabilität und haben mit diesem Entscheid eine Baustelle geschlossen.
Vincent Praplan sprach von fehlendem Leben auf der Bank.
Sie wissen haargenau, dass er damit nicht den Coach meinte. Es geht darum, dass man nach Fehlern den Kopf hängen lässt. Das habe ich aber weder gegen Zug noch gegen Lausanne gesehen.
Wo klemmts?
Da war zunächst einmal der Meisterblues. Es gab überhebliche Auftritte. Nachher kam die Verunsicherung hinzu. Wir gerieten in eine Spirale, die sich nur schwerlich durchbrechen lässt.
Spielen die vielen auslaufenden Verträge eine Rolle?
Wie immer gibt es etwa 15 verschiedene Gründe, die einen Einfluss haben. Einige sind hausgemacht, andere nicht.
Sie sprachen am Samstag zu einer Gruppe aufgebrachter Fans. Was haben Sie gesagt?
Das habe ich den Fans gesagt, nicht Ihnen.
Ärgern Sie sich denn überhaupt nicht?
Nein. Spielen wir wie gegen Zug im ersten Drittel, gewinnen wir. Wenn einer viermal alleine aufs Tor ziehen kann, hat das mit individuellen Fehlern zu tun und nichts mit fehlendem System. Mich ärgern Spiele wie gegen Lugano oder Fribourg.
Was, wenn die Trendwende nicht gelingt?
Hätte, wäre, wenn... Unsere Mannschaft hat bewiesen, was sie kann. Die Nati-Pause gibt uns nun die Möglichkeit, Dinge zu verändern. Es könnten Verletzte zurückkommen. Die Mannschaft ist intakt. Sie lässt sich nicht abschlachten. Die Spieler probieren, treten grundsätzlich positiv auf, lassen sich aber nach Toren verunsichern. Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass wir aus der Klemme kommen, wenn man es schafft, die Energie in die richtigen Kanäle zu führen.
Wie wird die Nati-Pause genutzt?
Soll ich es anständig formulieren?
Gerne.
Das geht Sie nichts an.
Gibt es eine Klausel in Jalonens Vertrag, die beispielsweise eine Playoff-Quali voraussetzt?
Nein.
Dann steht er im September 2020 noch an der SCB-Bande?
Jawohl.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |