FDie Schiedsrichter Stefan Eichmann und Daniel Stricker hatten den Treffer zum 4:2 von Lausannes Cory Emmerton nach langer Ansicht des Videos kurz vor der zweiten Pause gegeben.
Fraglos hatte der Puck die Linie überquert, nachdem er an den Rücken von EVZ-Goalie Tobias Stephan geprallt, kurz im Leibchen oberhalb der Hose hängengeblieben und dann runtergefallen war. Die Frage war nur, ob vor oder nach dem Pfiff der Schiedsrichter. Der abtretende Ref Eichmann zeigte weder Tor noch kein Tor an, sondern formte sofort das inzwischen auch aus dem Fussball bekannte Zeichen für den Bildschirm.
«Kommunikation auf dem Eis nicht optimal»
Der EVZ meldete sofort einen Spielfeldprotest an, bestätigte diesen nach der Partie und zog ihn erst am Freitagmorgen zurück. Obwohl die Zuger wegen eines regeltechnischen Fehlers der Unparteiischen vielleicht nicht chancenlos gewesen wären und es zu einem juristischem Hickhack und einem Wiederholungsspiel hätte kommen können. Denn Eichmann und Stricker hätten einen Entscheid auf dem Eis signalisieren müssen, bevor sie zum Videoschauen schritten.
Im Video-Reglement heisst es unter Art. 2.8: «Vor der Betrachtung der Bilder muss das «Schiedsrichter Team» einen Entscheid treffen. Folgendes Vorgehen soll eingehalten werden: Der Head-Schiedsrichter fällt einen ersten Entscheid «on Ice», «Tor» oder «nicht Tor» und macht die entsprechenden Zeichen. Dieser erste Entscheid wird dann im Team besprochen; es folgt der definitive «on Ice» Entscheid. Die LM (Linesmen, die Red.) übermitteln den Kapitänen der Mannschaften den definitiven Entscheid. Kann die Szene nicht gefunden werden, oder kann aufgrund der Bilder kein klarer Entscheid getroffen werden, so ist der gefällte Entscheid gültig. Der Head-Schiedsrichter kommuniziert mittels Handzeichen «Tor» oder «nicht Tor». Es werden keine Diskussionen gehalten und Erklärungen abgegeben. Bei «nicht Tor», informiert der Head-Schiedsrichter den Punktrichter über den Grund der Nichtanerkennung des vermeintlichen Tores.»
Am Freitagabend meldete sich dann die Liga zu Wort. Nach «eingehender Analyse» sei man zum Schluss gekommen, dass «die Kommunikation auf dem Eis von den Schiedsrichtern in dieser Szene nicht optimal» gewesen sei. «Swiss Ice Hockey bedauert dies, weist aber darauf hin, dass sowohl die Entscheidung, in dieser Situation die Video-Bilder zu konsultieren, wie auch der Entscheid auf Tor richtig waren.»
«Solche Spiele müssen auf dem Eis entschieden werden»
Dem EVZ war es ein Anliegen, dass der Fehler nicht unter den Teppich gekehrt wird. «Wir wollten den Fall nicht einfach so stehen lassen und der Liga die Chance geben, Stellung zu nehmen», sagt EVZ-Sportchef Reto Kläy. Im Sinne des Sports habe der EVZ den Protest nicht durchgezogen. «Solche Spiele müssen auf dem Eis entschieden werden. Es wäre gegenüber Lausanne nicht richtig gewesen, da das Tor ja regulär war.»
Das Mittel des Protests gibt es nur in der Schweiz, was im rasanten Playoff-Tempo mit Spielen in schneller Abfolge durchaus problematisch sein kann. 2014 war in der NLB im Playoff-Halbfinal ein Protest von Langenthal gegen Visp in erster Instanz gutgeheissen und dann nach einem Rekurs der Walliser abgeschmettert worden.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |