Ein Leben ohne Dialyse. Jeff Tomlinson realisiert auch elf Tage nach der Nieren-Transplantation die Dimension der Bedeutung noch nicht. «Ich begreife noch nicht richtig, dass ich meinen Alltag künftig nicht mehr nach meiner Krankheit und den Dialysen richten muss», sagt er, «das verändert mein Leben».
Der Lakers-Trainer, der an Zystennieren litt, liegt noch immer in einer Spezialklinik in Halle (De). Er klingt erschöpft am Telefon. Verständlich. Es ist noch keine zwei Wochen her, seit er in einer vierstündigen Operation die Niere seines jüngeren Bruders bekommen hat. Darryl Tomlinson (47) hingegen konnte die Klinik am letzten Donnerstag nach einer Woche verlassen. Er weilt seither in Düsseldorf bei seiner Schwägerin zur Erholung, bis er wieder in die Heimat Kanada fliegen kann. «Dass Darryl diese Schmerzen auf sich genommen hat und mir auch noch sagt, dass er es sofort wieder tun würde, ihm kann ich gar nicht genug danken.»
Jeff Tomlinson hat noch eine längere Genesung vor sich. Der 49-Jährige dürfte bis Ende dieser Woche im Transplantationszentrum bleiben müssen. Es stehen täglich Untersuchungen an. Es wird überprüft, ob die Spenderniere vom Körper akzeptiert wird. Die Medikation muss richtig eingestellt werden. Tomlinson wird sein Leben lang auf Tabletten angewiesen sein, auch regelmässige Nachuntersuchungen werden nötig sein.
Infektion ging glimpflich aus
Die grösste Überraschung für Tomlinson war aber, als ihm die Ärzte mitteilten, dass er nun drei Nieren in seinem Körper habe. «Da war ich schon verblüfft.» Weil die kranken Nieren noch eine minimale Restfunktion haben, gab es für die Ärzte keinen Grund, sie zu entfernen.
«Über das Schlimmste bin ich nun hinweg.» Nur einen Rückschlag musste der Kanadier einstecken, als ihn eine leichte Infektion Anfang letzter Woche noch mehr schwächte. Diese bekamen die Ärzte aber rasch in den Griff, sie sind nun mit dem Heilungsverlauf zufrieden.
Dennoch: Tomlinson ist noch so erschöpft, dass er die meiste Zeit im Bett verbringt. Richtig essen kann er erst seit wenigen Tagen. «Ich bin immer noch ziemlich schwach. Als ich mir die Aufzeichnung unserer Spiele anschauen wollte, musste ich nach der Hälfte abbrechen.» Zu müde sind Kopf und Körper.
Die Unterstützung aller hilft ihm
Während der Abwesenheit seines Trainers hat der SCRJ alle vier Spiele verloren. Das steckt Tomlinson, dessen Herz für die Lakers schlägt, nicht einfach so weg. «In manchen Momenten wünsche ich mir, ich könnte irgendwie helfen», gesteht er. Aber er ist sich gleichzeitig bewusst, dass diese Operation wichtig war für sein weiteres Leben. «Dadurch kann ich ein noch besserer Ehemann, Vater und Trainer werden.» Die Unterstützung des Klubs, seiner Spieler und seines Umfeldes helfe ihm, zu genesen. «Ich bin auf gutem Weg.»
Seine Rückkehr in den Hockey-Alltag bereits auf ein Datum festlegen zu können, sei aber noch schwierig. Der optimale Plan war, dass er das Heimspiel am 16. November wieder coacht. «Alles ist möglich, aber vom weiteren Heilungsverlauf abhängig. Sobald ich mich so gut fühle, um an die Bande zurückzukehren, werde ich es tun.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |