Die Blick-Story, dass das Ajoie-Superduo Jonathan Hazen und Philip-Michael Devos einen Vertrag für die National League bei Finalgegner Kloten unterschrieben hat, sorgte im Jura für ein Erdbeben.
Die 30-jährigen Kanadier sind für den HC Ajoie und seine leidenschaftlichen Fans mehr als nur zwei gute Stürmer. Sie sind Volkshelden, spätestens seit sie den Klub vor einem Jahr fast im Alleingang zum sensationellen Cupsieg schossen.
Kloten-Vertrag im September unterschrieben
Entsprechend gross ist das Entsetzen. Keiner will im Jura wahrhaben, dass Hazen und Devos so abgezockt waren, erst für nächste Saison beim sportlichen Konkurrenten anzuheuern, für den Fall, dass dieser aufsteigt. Und dann im Februar auch die Verträge bei Ajoie langfristig zu verlängern. Natürlich mit Ausstiegsklausel, um das Kloten-Engagement zu ermöglichen. Nach der Blick-Enthüllung berichtete der «Tages-Anzeiger», dass sie bereits im September in Kloten unterschrieben hatten.
Das hinderte Ajoie nicht daran, am Donnerstagabend ein Dementi zu verbreiten. Offenbar haben sich Hazen, der zuletzt im Halbfinal zweimal verletzt (Knie) fehlte, und Devos sowie ihre Agenten entschieden, die Wahrheit zu verschweigen.
Welche Auswirkungen hat das auf den Final?
Die grosse Frage ist nun: Welche Auswirkungen hat die explosive Transfer-Story auf die Finalserie, die am Sonntag beginnt? Da nun öffentlich wurde, dass Hazen und Devos von einer Final-Pleite profitieren dürften, da Kloten grössere Ambitionen und finanzielle Möglichkeiten hat, stehen die beiden Dominatoren der Swiss League nun unter besonderer Beobachtung. Spielen sie schlecht, heisst es sofort, dass sie absichtlich den Fuss vom Gaspedal nehmen.
Den Québéquois bleibt also gar nicht anderes übrig, als ihr Bestes zu geben. Schiessen sie Ajoie zum dritten Mal nach 1988 und 1992 in die National League, werden sie die Wahrheit nie offen legen müssen und bleiben jurassische Volkshelden. Steigt Kloten auf, werden sich Hazen und Devos aus dem Staub machen und hoffen, dass sie ihr Schicksal nie wieder in den Jura führt.
So oder so kann das Söldner-Duo den Traum verwirklichen, im Oberhaus zu spielen. Dies war ihnen trotz Heldentaten in der Swiss League stets verwehrt geblieben. Noch kein NL-Klub traute den kleinen Stürmern zu, auch auf höchster Ebene Tore zu schiessen. Stets haftete ihnen das Prädikat «B-Stürmer» an.