Nach Sieg im Klassiker gegen Bern
Lugano distanziert sich vom Strich

Der HC Lugano gewinnt den Klassiker gegen den SC Bern mit 4:2. Servette gewinnt gegen den ZSC mit 3:1. Schlusslicht Biel muss sich zu Hause auch gegen Davos mit 1:5 geschlagen geben. Gleichzeitig gewinnt Zug gegen Fribourg mit 3:2 nach Penaltyschiessen.
Publiziert: 05.12.2015 um 19:49 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2023 um 14:08 Uhr

Lugano – Bern 4:2

Das Spiel: Der SCB muss in Lugano ohne elf Spieler antreten. Der neuste Ausfall? Derek Roy. Der Kanadier zog sich beim 4:3-Sieg am Freitag gegen Biel wohl eine Hirnerschütterung zu. Trotzdem zeigt Bern Moral, kann zweimal einen Rückstand ausgleichen. Zweimal ist es Flurin Randegger, der trifft. Weil Martensson im letzten Drittel aber einen Pettersson-Schuss ablenkt, geht der SCB in Lugano leer aus.
Der Beste: Julian Walker (Lugano): Der Silberheld sorgt immer wieder für Glanzpunkte im Spiel der Tessiner.
Die Pflaume: Simon Moser (Bern): Der ansonsten starke Stürmer vergibt vor dem 2:3 eine riesen Chance.

Biel – Davos 1:5

Das Spiel: Der freie Fall des EHC Biel geht weiter. Die Pleite gegen Davos ist bereits wieder die dritte in Folge und die neunte in den letzten zehn Spielen! Gegen den Meister darf sich das Team von Kevin Schläpfer zu keinem Zeitpunkt Hoffnungen auf Punkte machen. Denn die Bündner sind mindestens eine Nummer zu gross für die verunsicherten Seeländer. Zwar scheitern Du Bois und Setoguchi zuerst noch am Pfosten, letzterer bringt Davos nach elf Minuten mit einem Abstauber aber dennoch in Führung. Dann verteilt Biel Geschenke: Fabian Sutter assistiert mit einem fürchterlichen Fehlpass hinter dem eigenen Tor zum 0:2, beim 0:3 schwimmt das Abwehr-Duo Dufner und Maurer weit weg der Gefahrenzone. Der Rest ist Zugabe, z.B. Marc Wiesers Doppelpack in der Schlussphase. Während Biel im Chaos zu versinken droht, nähert sich der Meister langsam aber sicher der Tabellenspitze.
Der Beste: Marc Wieser (Biel). Ein Fall für Patrick Fischer. Der Ex-Bieler bestätigt seine überragende Form und trifft gleich doppelt.
Die Pflaume: Fabian Sutter (Biel). Sitzt beim 0:1 wegen einem Beinstellen auf der Strafbank, das 0:2 leitet er mit einem fahrlässigen No-Look-Pass hinter dem eigenen Tor ein. Ab dem Mitteldrittel sieht er das Eisfeld nur noch von aussen.

Zug – Fribourg 3:2 n.P.

Das Spiel: Nach drei Niederlagen in Serie wartet Fribourg gegen die Zuger Offensivkünstler mit einer Überraschung auf: Zwischen den Pfosten steht Ersatzgoalie Reto Lory (27). Nach anfänglichen Unsicherheiten fängt sich der Torhüter und strahlt immer mehr Ruhe aus. Vor allem in der heiklen Endphase des zweiten Drittels hält er Gottéron im Spiel und nimmt den Zugern alle Chancen. Lory ist nahe dran, zum Helden der Partie zu werden, doch im Penaltyschiessen ist es Bouchard, der den Fribourger Schlussmann als Einziger bezwingt.
Der Beste: Julien Sprunger (Fribourg). Es ist beeindruckend, wieviel Eiszeit er abspult, vor allem nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Réway.
Die Pflaume: Bykow (Fribourg). Starkes Spiel, hätte es mit dem Penalty entscheiden können, zeigt aber einen kläglichen Versuch.

Servette – ZSC Lions 3:1

Das Spiel: Bis zur 37. Minute fallen keine Tore – wenn man von Goran Bezinas Treffer, der annulliert wird, weil Matt D’Agostini ZSC-Goalie Niklas Schlegel im Torraum behelligt, absieht. Dann knallt es gleich zweimal innert 17 Sekunden. Erst lenkt Servette-Rückkehrer Tom Pyatt einen Schuss von D’Agostini ab. Dann doppelt Daniel Rubin nach einem Fehlpass von Jonas Siegenthaler und einem Fehlgriff von Schlegel nach. Von diesem Schlag erholt sich der Leader gegen die erneut starken Genfer nicht mehr, auch wenn Mike Künzle zwischenzeitlich verkürzt.
Der Beste: Tom Pyatt (Servette). Gelungenes Comeback nach über einem Monat Verletzungspause. Der Kanadier trifft erstmals seit dem Startspiel gegen Ambri doppelt.
Die Pflaume: Niklas Schlegel (ZSC). Der Keeper sieht bei keinem der drei Gegentore gut und beim zweiten richtig schlecht aus.

SCL Tigers – Ambri 2:1

Das Spiel: Der Tigers-Captain weiss ein Durcheinander vor Ambri-Keeper Sandro Zurkirchen zu nutzen. Nachdem Bucher und Clark bereits auf den Schlussmann der Tessiner gefeuert hatten, staubt der SCL-Verteidger zur 1:0-Führung ab. Lange verwalten die Berner den Vorsprung nicht: Keine vier Minuten später gleicht Inti Pestoni, Topskorer der Leventiner, aus. Einen Hockey-Leckerbissen, der die Analen der Welthockey-Literatur mannigfaltig als Referenzwerk speist, liefern die beiden Clubs nicht. Spannung kommt auf, als sich Christopher DiDomenico in Unterzahl einen Stockschlag leistet und der Tiger 97 Sekunden mit zwei Mann weniger antreten muss. Die Biancoblu ballern aus allen Rohren, Inti Pestoni geht nicht vom Eis, doch es scheint, als würde nicht Alfred Hitchcock sondern Heinz Ehlers Regie führen und so halten sich die Emmentaler in diesem kritischen Moment schadlos. Wenig später entscheidet Sandro Moggi das Spiel: Yannick Albrecht feuert auf das Tor, zwei Vertediger stehen dazwischen, doch Moggi lässt sich nicht aufhalten, sondern trifft zum 2:1. Zuletzt gerät der Tiger unter erheblichen Druck, hier wäre ein Entlastungs-Time-Out denkbar gewesen, doch Tigers-Coach Benoit Laporte will den Sieg offenbar 30 Sekunden früher feiern.
Der Beste: Sandro Moggi (Tigers). Er reagiert nach einem Abpraller am schnellsten und entscheidet das Spiel.
Die Pflaume: Birbaum (Ambri). War beim 2:1 der Tigers zusammen mit Michael Fora staunender Zuschauer von Sandro Moggis Schuss.

Lausanne – Kloten 2:1

Das Spiel: Was für ein trostloses Spektakel. Das Strichduell unter dem Motto «Verlieren verboten» ist zerhackt und blockiert. Den Kopf nicht frei, unter strengen taktischen und disziplinarischen Regeln agierend, sind schöne Spielzüge und erfrischendes Eishockey fehl am Platz. Obschon die Flieger optisch immer die Nase vorne haben, gehen sie als Verlierer vom Eis. In dieser Fehlpassorgie zeigen die Klotener offensiv zu wenig, es fehlt an Kreativität, an der Präzision und am fehlenden Selbstvertrauen. Lausanne, eine Spur williger und kämpferischer gewinnt den Strichkampf mit dem Glück des Tüchtigen.
Der Beste: Pesonen (Lausanne): Der finnische Internationale, der unter der Woche seinen Vertrag mit Lausanne um zwei weiere Jahre verlängert hat, zeigt seine Torgefährlichkeit. Sein neuntes Saisontor ist zugelich das Game-Winning-Tor.
Der Schlechteste: Trutmann (Lausanne): Er trifft meistens die schlechtere Variante, er zögert zu häufig bei seinen Interventionen und bringt so sein Team in Schwierigkeiten.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
27
32
58
2
HC Davos
HC Davos
31
26
57
3
Lausanne HC
Lausanne HC
30
9
56
4
EHC Kloten
EHC Kloten
31
0
53
5
SC Bern
SC Bern
30
17
52
6
EV Zug
EV Zug
29
16
46
7
SCL Tigers
SCL Tigers
29
3
41
8
EHC Biel
EHC Biel
29
1
40
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
30
-8
39
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
30
-19
39
11
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
31
-15
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
27
0
36
13
HC Lugano
HC Lugano
29
-22
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
29
-40
26
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