Seit 2016 gibt es die «Swiss Ice Hockey Players' Union» (SIHPU). Sie versteht sich nicht als Gewerkschaft, sondern als Verein, der die Interessen der aktiven Spieler.
Nur zaghaft hat sich die Vereinigung etabliert. Öffentlich ist sie kaum einmal in Erscheinung getreten. Anfragen wurden damit beantwortet, dass man «noch nicht so weit» sei. Immerhin konnte ein Vertreter der Spieler-Vereinigung zuletzt an den Ligaversammlungen teilnehmen. Doch ein ernstzunehmender Faktor war der Verein bisher noch nicht.
Hiller: «Wichtig für Spieler, ein Mitspracherecht zu haben»
Ändert sich das nun? Die SIHPU kommt aus dem Schneckenhaus, hat einen frischen Web-Auftritt und mit Jonas Hiller (38) einen namhaften neuen Präsidenten. Der ehemalige NHL- und Nati-Keeper, der eben erst seine Karriere beim EHC Biel beendet hat, ersetzt Gianni Ehrensperger, der einen neuen Job als Junioren-Trainer bei Kloten antritt und nun zusammen mit Fribourg-Verteidiger Philippe Furrer nur noch als SIHPU-Vize fungiert. Revisor ist Lausanne-Verteidiger Robin Grossmann.
«Ich kann viel von meinem Wissen, meine Ideen oder auch Sachen, die ich in Nordamerika, wo die Spielergewerkschaft noch eine grössere Bedeutung hat, mitbekommen habe, einfliessen lassen», sagt Hiller gegenüber MySports. Von Verhältnissen wie in Übersee ist man hier allerdings meilenweit entfernt. In der NHL ist die Spielergewerkschaft NHLPA Vertrags- und Verhandlungspartner der Liga. Das werde nie das Ziel der SIHPU sein, sagt Hiller. «Gleichzeitig wäre es dennoch wichtig für die Spieler, in gewissen Sachen ein Mitspracherecht zu haben und Ideen einzubringen.»
Auch Ex-Stars im Vorstand
Im Vorstand der Union sind mit Marco Bührer, Marc Reichert, Benjamin Plüss, Ivo Rüthemann, Mathias Seger, Morris Trachsler und Manuel Zigerli mehrere Ex-Spieler sowie mit Elias Bianchi (Ambri), Félicien Du Bois (Davos), Simon Bodenmann (ZSC Lions), Lino Martschini (Zug) und Ramon Untersander (Bern) auch Aktive.
«Die SIHPU macht sich für die Bedürfnisse der Spieler stark, reicht dafür die entsprechenden Anträge beim Leistungssportkomitee der SIHF ein und bringt so die aktuellen Themen der Eishockeyspieler auf die Agenda der Ligaversammlungen», heisst es auf der SIHPU-Homepage. «Das Ziel des Vereins ist es, das Schweizer Eishockey als Ganzes voranzubringen und im Sinne der Mitglieder, der Spieler der Nationalliga, weiterzuentwickeln. Die Interessen aller zwölf NL-Teams werden durch zwei Delegierte pro Mannschaft vertreten.»
Bereit zu Lohnaufschiebung oder -kürzung
Die SIHPU vermittle zwischen Klubs und Spielern und «hilft Lösungen zu finden, um gemeinsam aus der derzeitigen Krise herauszufinden». Das Coronavirus werde nicht nur kurzzeitige Folgen für das Schweizer Eishockey haben, sondern auch in den kommenden Saisons seine Spuren hinterlassen. Das sei sowohl den Vereinen als auch den Spielern bewusst. «Spätestens seit dem Moment, als die Liga mit der Bitte auf die SIHPU zukam, ein Dossier zu erarbeiten, das klärt, inwieweit die Spieler bereit sind die finanziellen Folgen der Krise mitzutragen.»
Das Feedback der Spieler hinsichtlich einer allfälligen Lohnaufschiebung oder gar -kürzung sei grösstenteils positiv gewesen. «Was allerdings weder die Spieler noch die SIHPU für einen gangbaren Weg halten, ist eine von den Clubs gewünschte Generallösung. Die Voraussetzungen der einzelnen Clubs sind dafür schlicht zu unterschiedlich und gerade deren internes Krisenmanagement ist zu verschieden.» (sr)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |