Bisher hatte Greg Ireland stets die Verantwortung für die Auftritte seiner Mannschaft auf sich genommen. Doch nun geht er auf seine Stars los. Denn die Lage wird immer prekärer. Die Tessiner haben nach der 4:7-Pleite im Hallenstadion und vor dem Rückspiel gegen den Meister aus Zürich am Freitag in der Cornèr Arena 5 Punkte Rückstand auf den Strich.
25 Gegentore hat Lugano in den letzten 5 Spielen kassiert, nun dreimal in Folge verloren und am Dienstag reicht selbst ein früher 2:0-Vorsprung gegen die alles andere als sattelfesten Lions nichts.
Trainer Ireland nimmt sich lange Zeit, spricht noch mit den Medienleuten, als im Hallenstadion schon viele Lichter gelöscht sind und die letzten Treppen gewischt sind. Er tut dies ruhig. Doch schonungslos. «Wenn man die Leistung nicht bringt, ist das wie den Lohn stehlen», sagt der 53-Jährige.
Ireland droht seinen Spielern
Seine Mannschaft hätte zwar sehr gut begonnen, sei dann aber nicht mehr leidenschaftlich genug gewesen und habe den ZSC Lions das Leben leicht gemacht, sagt Ireland. Er spricht davon, dass einige den Respekt gegenüber dem Trikot und der Geschichte des Klubs vermissen lassen würden und erzählt davon, dass er von seinem Vater gelernt habe, dass man auch den eigenen Namen auf dem Rücken des Trikots nie beschmutzen dürfe. Und er droht: «Ich muss mit Sportchef Roland Habisreutinger sprechen. Vielleicht müssen wir einmal nur mit jenen Spielern antreten, die bereit sind, alles zu geben.»
Namen nennt er keine. Doch jene Künstler- und Skorertypen, die so schlecht zu seinem Vorhaben, das Team in eine reine Handwerker-Truppe zu verwandeln, passen, holen ihm auch in Zürich nicht die Kohlen aus dem Feuer.
Klasen und Fazzini passen nicht zu Irelands Plan
Der letztjährige Topskorer Luca Fazzini, der in dieser Saison zuweilen im vierten Block versauerte, vergibt vor dem offenen Tor die goldene Chance zum 3:0 und versetzt sein Team dann beim Stand von 2:2 für zwei Minuten in doppelte Unterzahl, was das Spiel endgültig auf die Seite der Zürcher kippen lässt. Und Linus Klasen, der wegen der Schulterverletzung von Henrik Haapala (3 Wochen out) wieder spielen darf, bereitet zwar anfangs das 2:0 im Powerplay vor, spielt dann aber nur knapp 13 Minuten und kann so nicht viele Akzente setzen.
Dass Lugano den Schweden, der bei Ireland oft nur zweite Wahl ist, nach seinem flotten Auftritt beim Spengler Cup nicht ziehen liess und Davos und den ZSC Lions einen Korb gab, ist jedenfalls kein klares Bekenntnis für den kanadischen Coach. Vielleicht könnte der Flügel ja unter einem neuen Trainer befreit aufspielen.
Wie reagieren die Spieler in den nächsten Spielen auf den Angriff ihres Trainers? Ireland kann sich jedenfalls am Freitag gegen den ZSC und am Samstag gegen den Tabellenletzten aus Rapperswil-Jona keinen weiteren Totalausfall leisten – zumal Lugano danach fünf Tage spielfrei ist.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EV Zug | 22 | 18 | 36 | |
6 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -8 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |