Seit seiner Nieren-Transplantation sind erst drei Wochen vergangen. Doch SCRJ-Trainer Jeff Tomlinson sitzt am Donnerstag bereits auf der Tribüne und schaut dem Training zu. Zum ersten Mal seit der Operation ist er im Stadion in Rappi-Jona. Und spürt wieder den Puls seiner Mannschaft.
«Das ist ein grossartiges Gefühl», sagt der 49-Jährige. Vor dem Training hält sich Tomlinson kurz in der Garderobe auf, begrüsst jeden Spieler. «Das trägt für mich zur Heilung bei. Ich mag meine Jungs hier so sehr, sie unterstützen mich, das hilft.»
Bis ihr Trainer aber wieder aktiv an der Bande stehen oder gar Trainings leiten kann, müssen sich die Lakers noch etwas gedulden. Die Optimal-Vorstellung war vor seiner OP, dass Tomlinson am Samstag gegen Fribourg sein Team wieder coachen kann. «Noch ist mein Körper aber nicht bereit dafür», so Tomlinson. Die Ärzte haben dem Kanadier kein grünes Licht gegeben. Erst Anfang dieser Woche wurden die Klammern von den Wunden am Bauch entfernt. Er darf sich weiterhin nicht überanstrengen.
Tomlinson muss auf seinen Körper hören
Doch das ist leichter gesagt als getan. Tomlinson ist mit dem Herzen bei seinem Klub. Und während seiner dreiwöchigen Abwesenheit haben die Lakers alle vier Spiele verloren – allerdings ohne dabei eine Besorgnis erregende oder schlechte Figur abzugeben. «Staff und Spieler geben ihr Bestes.» Trotzdem ist es verständlich, dass er es nicht erwarten kann, wieder in seinen Hockey-Alltag zurückkehren zu können. «Nur zuschauen zu können ist schwierig. Das härteste für mich ist aber, dass ich mich nicht verausgaben darf, auch emotional nicht. Aber ich bin ein emotionaler Mensch, das kann ich nicht einfach abstellen.»
Sein Plan? Derzeit nimmt Tomlinson einfach Tag für Tag und macht kleine Schritte Richtung Normalität. Der Familienvater kann wieder normale Portionen essen, nimmt langsam zu. Noch fehlen ihm rund fünf Kilogramm bis zu seinem Normalgewicht. «Ich kann es auch kaum erwarten, bis ich wieder in den Kraftraum darf.»
Tomlinsons körperliche Verfassung wird nächsten Montag von den Ärzten erneut beurteilt. Die langen Fahrten an die Auswärtsspiele nach Genf (Dienstag) und Lugano (Freitag) dürfte der SCRJ-Trainer aber noch nicht mitmachen. Eine Rückkehr an die Bande fürs Heimspiel gegen Davos am Samstag nächster Woche wäre sein grosser Wunsch. «Doch da hat mein Körper ein Wörtchen mitzureden.» Und auf den muss Tomlinson hören.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 23 | 25 | 46 | |
2 | ZSC Lions | 21 | 22 | 43 | |
3 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
4 | SC Bern | 24 | 13 | 39 | |
5 | EHC Kloten | 23 | 4 | 38 | |
6 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
7 | EHC Biel | 23 | -2 | 34 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 21 | -15 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 23 | -12 | 28 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 21 | -12 | 27 | |
12 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
13 | Genève-Servette HC | 19 | -3 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 22 | -35 | 18 |