An der ausserordentlichen Ligaversammlung in Bern haben die Klubs der National und Swiss League ungewohnt grossen Zusammenhalt gezeigt und Massnahmen für die kommende Saison beschlossen (BLICK berichtete). Dies obwohl dabei die hohe Hürde einer Dreiviertel-Mehrheit genommen werden musste, weil die Änderungen bereits die kommende Saison betreffen, deren Start immer noch auf 18. September programmiert ist.
Dass es im Frühling 2021 keinen Absteiger geben wird, dürfte vor allem für jene Klubs eine Erleichterung sein, die aufgrund ihrer strukturellen und finanziellen Möglichkeiten um jeden Tag ohne Abstiegsgespenst froh sein müssen: Die SCRJ Lakers, die SCL Tigers und Ambri. Zudem haben auch die Klubs mit den grossen Budgets aus Bern, Zürich oder Lugano in den letzten Saisons mit Schrecken erfahren müssen, wie es ist, wenn man sich in einer Negativspirale befindet und mit dem Worst-Case-Fall Abstieg beschäftigen muss.
«Eigentlich zum Aufstieg verdammt»
Doch der grosse Sieger der montäglichen Matinee in der PostFinance-Arena ist der EHC Kloten. Für die Flughafenstädter wurde die Tür für die Rückkehr in die National League weit geöffnet. Zumindest in diesem Frühling entfällt das Nadelöhr der Ligaqualifikation. Die Zürcher Unterländer sind der einzige Klub in der Swiss League mit NL-Strukturen und könnten die wirtschaftlichen Auflagen erfüllen und ein Budget von zehn Millionen Franken stemmen.
«Wir müssen uns als Ausbildungs- und Sprungbrett-Klub etablieren. Aber wir haben nur eine Chance im Oberhaus. Eigentlich sind wir dazu verdammt, in den nächsten zwei Jahren aufzusteigen, wenn wir das Fan-Engagement und die Unterstützung in dieser grossen Arena, dem Young-Flyers-Verbund und der ganzen Infrastruktur weiter haben wollen», sagt Präsident Mike Schälchli.
Bereits 2500 Saisonkarten verkauft
Das Image des Vereins hat sich nach den Jahren der finanziellen Exzesse und Unruhen zuletzt verbessert. Letzte Saison kamen 4800 Fans pro Spiel. Sportlich fand man den Tritt auch wieder, wurde Quali-Sieger und zog in den Playoff-Halbfinal ein, ehe die Saison wegen des Corona-Virus abgebrochen wurde. Und für die nächste Saison wurden trotz der grossen Ungewissheit bereits 2500 Dauerkarten abgesetzt.
Ausser Kloten kommen vorerst höchstens der EHC Visp oder der EHC Olten für einen Aufstieg in Frage. Doch bei beiden Klubs würde es in jeder Hinsicht einen Kraftakt brauchen.
2022 bei 13er-Liga keinen direkten Absteiger
Eine Garantie für den Aufstieg gibt es, obwohl der rote Teppich ausgerollt wurde, auch für Kloten nicht: Nur wer Meister wird, kann aufsteigen. Und für niemanden steht so viel auf dem Spiel wie für die Mannschaft des Schweden Per Hanberg. 2018 waren die Flieger nach 56 Jahren im Oberhaus abgestiegen.
Schon klar ist, dass es auch 2022 in einer 13er-Liga zumindest keinen direkten Absteiger nach der Quali geben würde. Wer aufsteigt, hat also intakte Chancen, oben zu bleiben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |