Es war eine Demütigung sondergleichen, welche Ambri am Dienstag dem Erzrivalen aus Lugano verpasste. Das Tüpfelchen aufs i: Als Lugano-Verteidiger Elia Riva das Tor zum Schlussresultat von 2:7 erzielte, applaudierten die Ambri-Fans.
Die Lugano-Tifosi toben derweil. Und auf Social Media wurde Trainer Sami Kapanen verspottet. So zeigte ihn eine Foto-Montage mit einem Flug-Ticket nach Helsinki an der Bande.
Am Mittwochvormittag erfüllt sich diese boshafte Prophezeiung: Lugano feuert Kapanen. Dabei hatten die Tessiner während Wochen um Geduld gebeten. Doch nach dem Ambri-Debakel gab es kein Halten mehr. Zumal Lugano hinter die Leventiner auf den zweitletzten Platz abrutschte und Kapanen über eine Woche Zeit gehabt hatte, das Team für das wichtige Strich-Duell vorzubereiten.
Domenichelli übernimmt nur für drei Spiele
Für die drei Spiele vor Weihnachten steigt nun Sportchef Hnat Domenichelli an die Bande. Er dürfte auf einen Effekt hoffen wie jenen bei Fribourg, wo Christian Dubé nach einem 0:4 in Ambri für Mark French übernahm. Falls die drei Spiele gewonnen werden, ist es möglich, dass er wie Dubé bleibt? «Nein, absolut nicht ich werde das Team nur in diesen drei Spielen zusammen mit Krister Cantoni und Flavien Conne coachen. Ich erwarte am Freitag im Heimspiel gegen den EHC Biel von der Mannschaft eine Reaktion. Die Playoffs sind noch möglich, wir haben noch genügend Spiele vor uns.»
Die Derby-Pleite habe gezeigt, dass das Team nicht mehr auf die Impulse des Trainers reagiert habe, schreibt der Klub in einer Pressemitteilung.
Kossmann kennt eine solche Situation
«Wenn so etwas passiert, tragen nicht nur die Trainer die Schuld», sagt Domenichelli. «Aber wir können nicht 22 Spieler entlassen. In solch einem Fall ist ein Versagen des ganzen Klubs. Die Spieler brauchten eine neue Stimme.»
Er suche einen Coach mit Erfahrung. «Einer, der genau weiss, wie man mit einer schwierigen Situation umgeht», sagt Domenichelli. Vertraut mit einer solchen Situation ist Hans Kossmann. Der 57-jährige Schweiz-Kanadier übernahm vor zwei Jahren die strauchelnden ZSC Lions – und wurde noch Meister… im Final gegen Lugano.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |