Während Monaten sorgte die Hockey-Justiz mit dem ehemaligen NHL-Schiedsrichter Stéphane Auger als Chefankläger und dem Rechtsanwalt Reto Steinmann als Einzelrichter für rote Köpfe. Nur selten waren die Urteile nachvollziehbar. So hat man Spieler, die ihrem Gegner mutwillig den Ellenbogen ins Gesicht schlugen, mit Samthandschuhen angefasst. Andere hingegen wurden für ein Bagatell-Delikt zur Rechenschaft gezogen.
Die Klubs standen zwar hinter dem System (Ankläger und Richter). Doch vieles deutete daraufhin, dass das Experiment mit Auger nach nur einer Saison wieder beendet und der auslaufende Vertrag nicht mehr verlängert wird. Doch kaum ist die Spielzeit um, hat der Wind – wie so oft – gedreht.
Fehler in der Kommunikation
Am Blausee im beschaulichen Berner Oberland steckten die Klubvertreter zwei Tage lang ihre Köpfe zusammen, debattierten dabei auch über das Rechtswesen. Phasenweise wurde heftig diskutiert. Doch dem Vernehmen nach konnten die Liga-Bosse sämtliche Vorwürfe entkräften.
Noch-NL-Direktor Ueli Schwarz erinnerte an die definierten Ziele, die auf zwei Jahre ausgerichtet und von den Klubs im Sommer einstimmig angenommen wurden. Er rief zur Besonnenheit auf, räumte gleichzeitig Fehler in der Kommunikation ein und betonte, man werde nun alles ganz genau analysieren.
Insgesamt hat sich Auger 250 strittige Szenen angesehen. Oft auch ohne dem Wissen der Klubs. 46 Sperren wurden ausgesprochen. 20 mehr, als in der Vorsaison. Nun will man genau definieren, was ein Check gegen den Kopf ist und wie man eine solche Aktion künftig bestrafen will.
Nicht gleich alles verwerfen
Letztlich folgten die Klubvertreter den Ansichten des Liga-Direktors und wollten nicht schon nach einer Saison wieder alles über den Haufen werfen. Nun soll Auger, sofern er denn will, auch in der nächsten Spielzeit zum Zug kommen.
Offen ist weiterhin, wer die Nachfolge Reto Steinmanns antreten soll. Der bisherige Einzelrichter legte sein Amt nach 13 Jahren nieder. Diverse Varianten werden geprüft. So steht auch Klotens ehemaliger Captain und Jurist Victor Stancescu zur Debatte. Möglicherweise auch als Assistent von Oliver Krüger, der diese Position bisher innehatte und nun aufsteigen könnte.
Das Problem? Stancescu arbeitet künftig in der Kanzlei von Rechtsanwalt Michael Kloter. Und der sitzt im Verwaltungsrat des EHC Kloten.
Ein definitiver Entscheid soll an der Ligaversammlung im Juni fallen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |