Nach Fällen Lapierre und Blindenbacher
Lugano fordert Absetzung der Einzelrichter!

Lugano ist auf Kurs und hat heute einen Matchpuck gegen die ZSC Lions. Doch die Tessiner lancieren einen Frontalangriff auf die Einzelrichter Oliver Krüger und Victor Stancescu.
Publiziert: 16.03.2017 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:38 Uhr
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Lugano fordert die Absetzung von NL-Einzelrichter Oliver Krüger.
Stephan Roth

Der HC Lugano hat die sofortige Absetzung der beiden Einzelrichter Oliver Krüger und Victor Stancescu beantragt, wie der Klub heute Stunden vor dem 6. Viertelfinal-Spiel gegen die ZSC Lions bekannt gegeben haben. Der Antrag wurde offenbar bei der SIHF-Rekurskammer eingereicht.

Vordergründig wird ein (wohl chancenloser) Rekurs der ZSC Lions gegen die angeblich zu geringe Sperre von Maxim Lapierre für dessen Check gegen den Kopf von Patrick Thoresen angegeben. Die Zürcher hatten diesen am Dienstag eingereicht und warten noch auf das Urteil. Die Tessiner seien aber erst verspätet, einen Tag darauf, darüber von den Einzelrichtern in Kennnis gesetzt worden.

In seiner Mitteilung kommt der HC Lugano dann doch auf den wohl wahren Grund seines Frontalangriffs auf die Liga-Justiz: das Urteil im Fall Severin Blindenbacher, den Krüger für seinen Schubser gegen Linesman Roger Bürgi nur für ein Spiel (automatische Matchstrafe) sperrte.

Den Fall Blindenbacher hatte ein Internetportal in den Zusammenhang mit einer Geschäftsverbindung im Gastrobereich (Restaurant Stubä in Zürich) zwischen Stancescu und ZSC-Stürmer Roman Wick gerückt. Dass Stancescu nicht am Blindenbacher-Urteil beteiligt war, gegen das Lugano als nicht direkt beteiligte Partei keinen Rekurs einlegen kann, scheint die Tessiner nicht zu kümmern.

Anwalt und Ex-Kloten-Stürmer Stancescu hatte vor Amtsantritt im Sommer, dem Vernehmen nach, alle seine geschäftlichen Verbindungen offen gelegt. Damals hatte sich, soweit bekannt, in Lugano niemand daran gestört.

Doch nun stellt Lugano die Unabhängigkeit von Krüger und Stancescu in Frage. Das ist ein happiger Vorwurf, mit dem sich die Bianconeri innerhalb der Liga wenig neue Freunde machen dürften.

Abgesehen vom umstrittenen Fall Blindenbacher, dessen Restausschluss und Sperre den Tessinern immerhin die letzten beiden Siege miteinbrachten, hat Lugano, nüchtern betrachtet, bisher in der Serie keinen Grund zur Klage über die Entscheide der Einzelrichter: Die Sperren gegen Julien Vauclair (3, Check gegen den Kopf von Inti Pestoni) und Lapierre (1) waren zwingend.

Lugano-Verteidiger Steve Hirschi blieb gar unbestraft, als er Jonas Siegenthaler von hinten kopfvoran in die Bande beförderte. Und die zwei Spielsperren gegen ZSC-Star Patrick Thoresen für dessen angeblichen Check gegen den Kopf von Luca Fazzini, welche Lugano mit dem Einsenden eines Videos provozierte, sind auch nicht unumstritten.

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