1995: Rapperswil-Jona – Lausanne
276 Strafminuten! Die Rekord-Schlacht ereignet sich am 28. November 1995, als der damalige Leader Rappi das frustrierte Schlusslicht Lausanne empfängt. Die Emotionen entladen sich im Mitteldrittel, als sich SCRJ-Verteidiger Daniel Bünzli und Maxime Lapointe einen Faustkampf liefern. Zur Eskalation kommt es, weil Rappi-Goalie Claudio Bayer mit Lapointes Dress auf dem Stock das Eis wischt. Die Lausanner stürmen auf ihn, die Bänke leeren sich. Das Video der wüsten Keilerei geht danach um die Welt, wird in Japan oder auf CNN gezeigt.
1987 Ambri – Lugano
Das kanadisch geprägte Ambri von Trainer Roland von Mentlen probt damals mit unzimperlichen Methoden den Aufstand gegen die Millionarios von John Slettvoll, ehe es am 10. Januar 1987 zur «Strafexpedition» kommt. Slettvoll fliegt den 1,90 Meter grossen und 90 Kilogramm schweren Mats Hallin ein. Der Schwede löste eine Massenschlägerei aus, die zwanzig Minuten dauert, als er auf Misko Antisin losgeht. «Es war nötig», sagt Slettvoll Jahre später.
1993: Zug – Lugano
Die Partie mit 178 Strafminuten geht als die «Schlacht von Zug» in die Geschichte ein. Der Auslöser? Der heutige Schiri-Chef Andy Fischer. Nach einem Check der Zugers schlägt Luganos Andy Keller mit dem Stock zurück. Und plötzlich stehen die Teams vollzählig auf dem Eis, prügelten sich minutenlang. Dabei verfolgt Lugano-Verteidiger Sandro Bertaggia Stürmer Franz Steffen übers ganze Eis.
1999: ZSC Lions – Zug
Immer wieder kommt es im Z-Derby zu Schlägereien. 1990 prügeln sich die Teams in der Herti-Halle nach einem klaren Zuger-Sieg nach dem Shakehands und ZSC-Coach Neil Nicholson muss seinen Stürmer Mark LaVarre auf dem Eis zurückhalten, um Schlimmeres zu vermeiden. Und im Oktober 1999 knallt es im Hallenstadion gewaltig. 224 Strafminuten! Die Auslöser: ZSC-Puncher Mattia Baldi und EVZ-Verteidiger Patrick Fischer. Schiedsrichter Teemu Kaukonen im BLICK: «So etwas habe ich noch nie erlebt. Da passierten Sachen, die in Hockey-Stadien nichts zu suchen haben!»
2017: Biel – Bern
Nach der Schluss-Sirene fliegen in Biel die Fetzen. SCB-Provokateur Thomas Rüfenacht und Robbie Earl geraten aneinander. Dann geht so richtig die Post ab. Biel-Verteidiger Dave Sutter schnappt sich Andrew Ebbett. Der Berner Kanadier geht gleich zweimal zu Boden. Da Ebbett zuerst gar von zwei Bielern bearbeitet wird, mischt sich SCB-Goalie Leonardo Genoni ein, will schlichten – und kassiert dabei gleich selbst eine Abreibung. Als Tristan Scherwey von der Spielerbank aus sieht, wie sich Marco Pedretti mit dem SCB-Goalie balgt, hechtet Scherwey aufs Eis und eilt Genoni zu Hilfe. Das Resultat: 131 Strafminuten – Playoff-Rekord.
Den Rekord halten schwedische Junioren
Der Strafenrekord in der NHL wurde 2004 aufgestellt, als sich die Ottawa Senators und die Philadelphia Flyers eine 419-Minuten-Schlacht lieferten.
Und den unrühmlichen (inoffiziellen) Weltrekord stellen die schwedischen Junioren-Teams Aker/Strängnäs HC und Flemingsbergs IK 2016 auf: 871 Strafminuten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 27 | 32 | 58 | |
2 | HC Davos | 31 | 26 | 57 | |
3 | Lausanne HC | 30 | 9 | 56 | |
4 | EHC Kloten | 31 | 0 | 53 | |
5 | SC Bern | 30 | 17 | 52 | |
6 | EV Zug | 29 | 16 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 29 | 3 | 41 | |
8 | EHC Biel | 29 | 1 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 30 | -8 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 30 | -19 | 39 | |
11 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 31 | -15 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 27 | 0 | 36 | |
13 | HC Lugano | 29 | -22 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 29 | -40 | 26 |